Was geschah im Dezember 1911

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Wetterstationen Dezember 1911

1.12.1911, Freitag

Russland setzt Truppen in Richtung Teheran in Marsch, nachdem das persische Parlament die ultimative Forderung abgelehnt hat, den US-amerikanischen Generalschatzmeister William Morgan Shuster zu entlassen.

Während der Revolution in China wird durch britische Vermittlung zwischen dem Ministerpräsidenten General Yüan Shih-k’ai und dem Rebellengeneral Li Yüan-hung ein dreitägiger Waffenstillstand vereinbart.

Der Deutsche Reichstag in Berlin verabschiedet das umstrittene Schifffahrtsabgabengesetz, das am 24. Dezember in Kraft tritt. Es sieht die Erhebung von Abgaben für die Benutzung der Wasserstraßen vor. Die Gelder sollen für die Instandhaltung und den Neubau von Kanälen verwendet werden.

Das britische Königspaar Georg V. und Mary trifft an Bord der “Medina” in Bombay ein. Aus diesem Anlass ist das monumentale Tor “Gateway of India” errichtet worden.

Max Reinhardt inszeniert im Berliner Zirkus Schumann die Uraufführung des Spiels “Jedermann” von Hugo von Hofmannsthal.

2.12.1911, Samstag

Die nach der Explosionskatastrophe von Toulon vom französischen Marineminister Théophile Delcassé eingesetzte Untersuchungskommission kommt zu dem Schluss, dass die Pulvervorräte in den Marinearsenalen aus den Jahren 1895 und 1896 stammen, obwohl sie das Datum 1908 tragen.

Kaiser Franz Joseph I. ernennt Blasius von Schemua zum Generalstabschef der österreichisch-ungarischen Armee als Nachfolger von Franz Conrad von Hötzendorf.

3.12.1911, Sonntag

Während der Revolution in China ziehen die Aufständischen wieder in die “südliche Hauptstadt” Nanking ein, die im November von den Regierungstruppen zurückerobert worden war. Das Stadtviertel, wo die Mandschu-Generalität ihren Sitz hat, wird völlig eingeäschert.

Nach Angaben der italienischen Regierung unter Ministerpräsident Giovanni Giolitti in Rom sind gegenwärtig 385 000 Soldaten aktiviert, 135 000 mehr als in Friedenszeiten. 85 000 kämpfen im Italienisch-Türkischen Tripoliskrieg gegen das Osmanische Reich, während in Italien 300 000 unter den Fahnen stehen.

4.12.1911, Montag

US-Präsident William Howard Taft eröffnet in Washington die erste ordentliche Sitzung des Ende 1910 neu gewählten Kongresses, in dem die oppositionellen Demokraten die Mehrheit haben. In seiner Botschaft kündigt er eine Verschärfung der Antitrustgesetzgebung an.

Während der Revolution in China wird in Urga (Ulan Bator) die Unabhängigkeit der (Äußeren) Mongolei von China proklamiert. Die Regierung übernimmt der höchste lamaistische Geistliche, Bogdo Jebtsun Damba Hutuchtu.

5.12.1911, Dienstag

Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg schließt die letzte Sitzung des zwölften Deutschen Reichstags in Berlin. Im Januar 1912 finden Reichstagswahlen statt.

6.12.1911, Mittwoch

Der deutsche Statthalter von Elsass-Lothringen, Karl Graf von Wedel, eröffnet im Fahnensaal des Straßburger Kaiserpalasts den nach dem Inkrafttreten der Verfassung gewählten elsass-lothringischen Landtag.

Der britische Premierminister Herbert Henry Asquith versichert im Unterhaus in London, dass außer den nach der Marokkokrise veröffentlichten Geheimverträgen keinerlei geheime Abmachungen mit Frankreich oder einer anderen Macht existieren, “die Großbritannien irgendeine Verpflichtung auferlegen, mit dem Heer oder mit der Flotte irgendeiner anderen Macht Beistand zu leisten”.

Während der Revolution in China bittet eine mongolische Delegation die russische Regierung in Petersburg (Leningrad), den Schutz der Unabhängigkeit der (Äußeren) Mongolei zu übernehmen.

Der deutsche Kreuzer “Berlin” verlässt die marokkanischen Gewässer und dampft von Tanger nach Kiel. Die “Berlin” hatte am 8. Juli in Agadir das Kanonenboot “Panther” abgelöst, dessen Entsendung am 1. Juli die Marokkokrise ausgelöst hatte.

In seiner zweiten Botschaft an den Kongress in Washington kündigt US-Präsident William Howard Taft Vergeltungsmaßnahmen gegen alle Länder an, die US-amerikanische Wirtschaftsinteressen “in nachteiliger und ungerechter Weise behandeln”.

8.12.1911, Freitag

Das britische Unterhaus in London nimmt mit 172 zu 125 Stimmen das Seeprisengesetz an. Fünf Tage später lehnt das Oberhaus das Gesetz mit der großen Mehrheit von 145 zu 53 Stimmen ab. Damit wird der Versuch einer internationalen Festlegung des Prisenrechts, wie sie in der Londoner Seekriegsrechtserklärung von 1909 vorgeschlagen worden war, als gescheitert angesehen.

Der osmanische Ministerrat in Konstantinopel (Istanbul) weist die russische Forderung zurück, allen russischen Schiffen freie Durchfahrt durch die Dardanellen zu gewähren. Das Osmanische Reich hat während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs mehrere russische Dampfer beschlagnahmen lassen, die für Italien bestimmtes Getreide transportierten.

Während der Revolution in China wird der Waffenstillstand zwischen dem Ministerpräsidenten General Yüan Shih-k’ai und dem Rebellengeneral Li Yüanhung um 14 Tage verlängert.

Der “Reichsanzeiger” veröffentlicht eine Verordnung von Kaiser Wilhelm II., mit der die Wahlen zum Deutschen Reichstag in Berlin auf den 12. Januar 1912 festgelegt werden.

9.12.1911, Samstag

In einem Aufruf zur Reichstagswahl am 12. Januar hebt die Zentrumspartei ihre Wirtschaftskompetenz hervor und warnt vor Liberalismus und Sozialdemokratie.

Auf der nominell zum Osmanischen Reich gehörenden Insel Kreta, die 1908 den Anschluss an Griechenland proklamiert hat, landen britische Marinesoldaten, angeblich, um eine Funkverbindung zwischen dem britischen Konsulat in Chania und einem in der Sudabucht ankernden Kreuzer herzustellen.

10.12.1911, Sonntag

In Stockholm und Kristiania (Oslo) werden die Nobelpreise für das Jahr 1911 verliehen.

US-Kriegsminister Henry Lewis Stimson erklärt in seinem Abschlussbericht für das Jahr 1911, ein Krieg mit einer Großmacht würde die Vereinigten Staaten so gut wie unvorbereitet treffen. Stimson empfiehlt, das Mindestlimit von drei Jahren für die Militärdienstzeit aufzuheben, um möglichst vielen Waffenfähigen den Heeresdienst zu ermöglichen.

Die Konsuln der kretischen Schutzmächte Großbritannien Italien, Frankreich und Russland weisen in Chania die Schifffahrtsgesellschaften an, den Abgeordneten der kretischen Nationalversammlung keine Fahrkarten nach Griechenland zu verkaufen. Kreta, das nominell autonome osmanische Provinz ist, hatte 1908 den Anschluss an Griechenland proklamiert.

11.12.1911, Montag

Der serbische Ministerpräsident Milovan Milovanovic unterstreicht vor der Skupschtina, dem Parlament in Belgrad, die Formel “der Balkan den Balkanstaaten”.

Der französische Kriegsminister Adolphe Messimy weist die Präfekten an, halbjährlich einen Bericht über Offiziere einzureichen, die einen “Mangel an korrektem politischem Empfinden” zeigen. Auf Verlangen sollen die Berichte auch den betroffenen Offizieren vorgelegt werden.

Der persische Ministerrat unter Samsam es Sultaneh nimmt die russische Forderung an, den US-amerikanischen Generalschatzmeister William Morgan Shuster zu entlassen.

In China finden trotz des vereinbarten Waffenstillstands Gefechte zwischen Regierungstruppen und Aufständischen statt. In der Nähe von Pukow in der Provinz Kiangsu wird die Nachhut des kaiserlichen Generals Tschangschun fast völlig aufgerieben.

Die Vereinigten Staaten von Amerika ratifizieren den Vertrag über das Verbot des Seerobbenfangs.

13.12.1911, Mittwoch

In einem Aufruf zur Reichstagswahl am 12. Januar bezeichnet der Bund der Landwirte die Freisinnigen und die Nationalliberalen sowie Hansa- und Bauernbund als Gegner, während die Zentrumspartei nicht erwähnt wird.

14.12.1911, Donnerstag

Die schweizerische Bundesversammlung in Bern wählt Ludwig Forrer (freisinnig-demokratisch) zum Bundespräsidenten für das Jahr 1912 als Nachfolger von Marc Ruchet (radikal).

Im österreichischen Abgeordnetenhaus in Wien demonstrieren katholische Frauen für ein Ehescheidungsgesetz.

Der bayerische Ministerpräsident Klemens Graf von Podewils-Dürniz verkündet in München den Ausnahmezustand, damit die Staatsregierung weiter direkte Steuern erheben kann. Ursache ist die Weigerung des Zentrums, sich an den Etatberatungen zu beteiligen. Aus diesem Grund war der bayerische Landtag am 14. November aufgelöst worden.

Die italienische Regierung unter Ministerpräsident Giovanni Giolitti in Rom nimmt einen weiteren außerordentlichen Kredit von 25 Mio. Lire (20 Mio. Mark) für die Finanzierung des Tripoliskriegs gegen das Osmanische Reich auf.

Eine norwegische Expedition unter Kapitän Roald Amundsen erreicht erstmals den Südpol.

15.12.1911, Freitag

Während der Debatte über das deutschfranzösische Marokko-Kongo-Abkommen vom 4. November erklärt der radikalsozialistische frühere Minister Alexandre Millerand unter stürmischem Beifall der Abgeordneten in Paris: “Das Ausland muss wissen, dass es in Frankreich gegenüber Fragen der auswärtigen Politik weder in der Kammer noch im Lande Parteien gibt.”

König Georg V. von Großbritannien und Irland legt als Kaiser von Indien den Grundstein für die Hauptstadt Neu-Delhi. Bisher war Kalkutta die Hauptstadt Britisch-Indiens.

Im Deutschen Theater in Berlin wird unter der Regie von Max Reinhardt das Drama “Offiziere” von Fritz von Unruh uraufgeführt.

Der britische Schatzkanzler David Lloyd George wird im Gesicht verletzt, als ihm während einer Diskussion mit gemäßigten Suffragetten in London ein militanter männlicher Befürworter des Frauenstimmrechts eine Messingbüchse an den Kopf wirft.

17.12.1911, Sonntag

Russland protestiert formell gegen die Aufhebung des US-amerikanisch-russischen Handelsvertrags. US-Präsident William Howard Taft hatte den aus dem Jahr 1832 stammenden Vertrag wegen russischer Schikanen gegenüber US-amerikanischen Juden gekündigt. Der Vertrag wäre im Jahr 1912 ausgelaufen.

18.12.1911, Montag

Die Maler Wassily Kandinsky und Franz Marc eröffnen in der Galerie Thannhauser in München die erste Ausstellung der Redaktion des Blauen Reiters.

Bei den Wahlen zum kroatischen Landtag in Agram (Zagreb) erringen die fünf slawischen Oppositionsgruppen 67 Mandate, die liberale Regierungspartei erhält nur 21 Sitze. Der Landtag war am 7. November vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. in seiner Eigenschaft als König von Kroatien wegen weitgehender Arbeitsunfähigkeit aufgelöst worden. Die jetzige Zusammensetzung macht eine ergiebige parlamentarische Arbeit noch weniger wahrscheinlich.

US-Schatzsekretär Franklin MacVeagh beziffert die Ausgaben für Befestigung und Bau des Panama-Kanals im folgenden Jahr auf 47,2 Mio. US-Dollar (198,6 Mio. Mark; der Gesamthaushalt für 1913 ohne die Ausgaben für den Panama-Kanal beläuft sich auf 637,9 Mio. US-Dollar (2,6 Mrd. Mark).

Die portugiesische Abgeordnetenkammer in Lissabon verabschiedet den ersten regulären Haushalt der Republik. Bei Einnahmen von rund 76 000 Kontos (263 Mio. Mark) weist er ein Defizit von nur 1960 Kontos (8,8 Mio. Mark) auf. Dies löst in Finanzkreisen Staunen aus, da das schwerste Erbe der Republik von der 1910 gestürzten Monarchie die desolate Wirtschaftslage ist. Ministerpräsident Augusto de Vasconcellos begründet das geringe Defizit damit, dass Gelder für “kostspielige Reformen” gestrichen worden seien.

Der radikalsozialistische französische Ministerpräsident Joseph Caillaux bezeichnet in der Abgeordnetenkammer in Paris “die Errichtung eines großen französischen Reichs in Nordafrika” als Ziel seiner Marokkopolitik.

19.12.1911, Dienstag

Bei einer von Tumulten begleiteten Rede vor der französischen Abgeordnetenkammer in Paris sagt der Sozialistenführer Jean Jaures, der große kolonialpolitische Fehler Frankreichs sei es gewesen, “Deutschland ausschalten zu wollen”. Das tragische Geschick Deutschlands sei es, “immer zu spät gekommen zu sein”. Kein deutscher Politiker und keiner der drei deutschen Kaiser habe während der letzten 40 Jahre Krieg gewollt – anders als Österreich-Ungarn und Italien.

Auf dem Parteitag der Deutschkonservativen in Königsberg in Preußen nennt der Vorsitzende Ernst von Heydebrand und der Lasa Bedingungen für konservative Stichwahlhilfe bei den Reichstagswahlen.

Während der Revolution in China beginnt in Schanghai die Friedenskonferenz von Abgesandten des kaiserlichen Ministerpräsidenten General Yüan Shih-k’ai und des Rebellengenerals Li Yüan-hung.

Der schweizerische Bundesrat in Bern bewilligt 11 Mio. Franken (8,91 Mio. Mark) für den Neubau der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Die ETH war 1855 als erste nationale Hochschule eröffnet worden.

20.12.1911, Mittwoch

Die Komödie “Oaha – Die Satire der Satire” von Frank Wedekind wird in den Münchner Kammerspielen uraufgeführt.

Der Verwaltungsgerichtshof München erklärt in einem Urteil, dass aus dem Mangel gesetzlicher Bestimmungen keine Unzulässigkeit der Feuerbestattung in Bayern gefolgert werden könne. Die Richter widersprechen damit der seit Jahren praktizierten Haltung der bayerischen Staatsregierung.

Während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs vertreiben arabisch-osmanische Truppen die Italiener aus der Oase Birtobras bei Tripolis. Die italienischen Einheiten ziehen sich unter großen Verlusten zurück.

Die Botschafter der USA, des Deutschen Reichs, Frankreichs, Großbritanniens und Russlands lassen auf der chinesischen Friedenskonferenz in Schanghai identische Noten überreichen, in denen die kaiserliche Regierung und die Revolutionäre aufgefordert werden, sich freundschaftlich zu verständigen.

Kaiser Wilhelm II. ernennt Wilhelm Solf, den bisherigen Gouverneur von Samoa, zum Staatssekretär des Reichskolonialamts (Kolonialminister) als Nachfolger des am 3. November aus Protest gegen das Marokko-Kongo-Abkommen zurückgetretenen Friedrich von Lindequist.

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris nimmt mit 393 zu 36 Stimmen das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen vom 4. November an.

21.12.1911, Donnerstag

Während des Bürgerkriegs in Persien überfallen persische Nationalisten bei Djulfa an der persisch-russischen Grenze eine russische Truppenabteilung. Gleichzeitig werden die Mannschaften der russischen Konsulatswache in Täbris angegriffen.

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris nimmt ein Finanzgesetz an, das Alterspensionen für Arbeiter bereits ab dem 60. statt dem 65. Lebensjahr ermöglicht.

22.12.1911, Freitag

Fortschrittliche Volkspartei, Nationalliberale, Bayerischer Bauernbund, Deutscher Bauernbund und Sozialdemokraten schließen in München ein Wahlkampfabkommen mit dem Ziel, “das bayerische Volk von dem Drucke der Zentrumsmehrheit zu befreien”.

Aus der Adria werden während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs “bedrohliche” Manöver italienischer Kriegsschiffe an der Bucht von Durazzo (Durres) gemeldet. Die albanische Stadt Durazzo gehört zum Osmanischen Reich.

Wegen der regnerischen Witterung treten die Fulda, die Eder u.a. Flüsse über die Ufer.

23.12.1911, Samstag

Am Carl-Theater in Wien wird die Operette “Alt-Wien” von Josef Lanner uraufgeführt.

Die veristische Oper “Der Schmuck der Madonna” von Ermanno Wolf-Ferrari wird in Berlin uraufgeführt.

Die russische Duma, das Parlament in Petersburg (Leningrad), verabschiedet einen Gesetzentwurf, der die Zobeljagd in Sibirien von Februar 1913 bis Oktober 1916 verbietet. Der Zobelbestand in Sibirien ist wegen der starken Bejagung gefährdet.

24.12.1911, Sonntag

In Berlin sterben 71 Menschen an Methylalkoholvergiftung. Der Berliner Drogist Julius Scharmach wird am 2. Januar 1912 wegen des Verkaufs dieses Alkohols verhaftet und am 4. Mai in Berlin zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

25.12.1911, Montag

Während des Bürgerkriegs in Persien überfallen Nationalisten den britischen Konsul Smart während einer Reise bei Kaserun. Der Konsul wird leicht verletzt, fünf Männer aus seinem persischen Gefolge kommen ums Leben.

26.12.1911, Dienstag

An der britischen und der französischen Kanalküste wüten seit Tagen heftige Stürme.

27.12.1911, Mittwoch

Die osmanische Regierung unter Kücük Muhammad Said Pascha verhängt während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs Einfuhrzölle von 100% auf italienische Waren.

28.12.1911, Donnerstag

Die österreichische Regierung unter Karl Graf Stürgkh lässt in Berlin und Paris schriftlich ihre Zustimmung zum deutsch-französischen Marokko-Kongo-Abkommen vom 4. November erklären.

29.12.1911, Freitag

Die provisorische Nationalversammlung der Revolutionäre in Nanking wählt Sun Yat-sen zum Präsidenten der Republik China.

In der ostchinesischen Hafenstadt Schanghai enden die Friedensverhandlungen zwischen den Abgesandten des kaiserlichen Ministerpräsidenten General Yüan Shikai und des Rebellengenerals Li Yüan-hung.

30.12.1911, Samstag

Die osmanische Regierung unter Kücük Muhammad Said Pascha in Konstantinopel (Istanbul) tritt zurück, da die Abgeordneten der oppositionellen Kammermehrheit den Sitzungen fernbleiben. Sultan Muhammad V. ernennt Said Pascha am folgenden Tag erneut zum Großwesir. Es ist seine achte Amtsperiode.

31.12.1911, Sonntag

Teile der Klippen von Dover stürzen nach heftigen Stürmen mit großem Getöse ins Meer.

Chroniknet