Was geschah im November 1938

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1.11.1938, Dienstag

Im Deutschen Reich wird ein “Halt”-Schild für die Vorfahrtbeachtung an Hauptstraßen eingeführt.

Im Deutschen Reich beginnt der Reichsberufswettkampf 1939.

2.11.1938, Mittwoch

Im Wiener Schloss Belvedere verkünden Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und Italiens Außenminister Galeazzo Graf Ciano den Schiedsspruch beider Staaten zur Lösung des ungarisch-tschechoslowakischen Grenzstreits. Ungarn erhält ein Gebiet von rund 10 000 km² mit 1,0 Millionen Einwohnern, darunter 300 000 Slowaken. Die Entscheidung befriedigt die ungarischen Revisionswünsche nicht völlig.

Als Nachfolger des zurückgetretenen Paul Marchandeau wird Paul Reynaud neuer französischer Finanzminister.

Mexiko will innerhalb des nächsten Jahres 12 000 Einwanderer aufnahmen, darunter je 1000 aus dem Deutschen Reich und der Tschechoslowakei.

3.11.1938, Donnerstag

NSDAP-Reichsleiter Alfred Rosenberg ordnet an, dass alle von der NSDAP oder ihr angeschlossenen Organisationen zu publizierenden wissenschaftlichen Arbeiten ihm zur vorherigen Genehmigung vorgelegt werden.

4.11.1938, Freitag

Das Innsbrucker Servitenkloster wird aufgrund “sittenwidriger Zustände” geschlossen. Laut Meldung des Deutschen Nachrichtenbüros habe es sich bei dem Kloster um eine “Lasterhöhle erster Ordnung” gehandelt.

Vor Oakland/Kalifornien (USA) ereignet sich an Bord des deutschen 8000-t-Dampfers “Vancouver” der Hapag eine Explosion, bei der ein tiefes Loch in die Schiffswand gerissen wird. Wie später ermittelt wird, handelt es sich dabei um einen Bombenanschlag.

5.11.1938, Samstag

Mit Vollendung der 42 km langen Teilstrecke Bratzhof-München ist die Reichsautobahn München- Berlin fertiggestellt.

In Reichenberg wird offiziell die Überführung der Sudetendeutschen Partei (SdP) in die NSDAP vollzogen.

6.11.1938, Sonntag

In Lausanne schlägt die Schweizer Fußball-Nationalelf Portugal 1:0 (0:0).

Mao Zedong, Vorsitzender der Regierung der Chinesischen Sowjetrepublik in Yenan, veröffentlicht eine grundlegende Schrift über die “Probleme des Krieges und der Strategie”.

Anlässlich des Gautages der NSDAP Thüringen spricht Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf einer Großkundgebung in Weimar. Er attackiert dabei scharf den konservativen britischen Politiker Winston Churchill und wirft ihm Kriegshetze vor. Churchill hatte sich für eine Beendigung der NS-Herrschaft ausgesprochen.

7.11.1938, Montag

In Paris schießt der 17-Jährige polnische Jude Herschel Grünspan auf den deutschen Legationssekretär Ernst vom Rath, der am 9. November seinen Verletzungen erliegt. Grünspan gibt als Grund für seine Tat die Ausweisung seiner Eltern von Hannover nach Polen an.

8.11.1938, Dienstag

In einer Rede am Vorabend der Feierlichkeiten zum Gedenken an den “Marsch auf die Feldherrnhalle” am 9. November 1923 erklärt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller u.a., ein Zusammenbruch wie 1918 werde sich in Deutschland “im nächsten Jahrtausend nicht mehr wiederholen”.

In Preßburg wird die Slowakische Volkspartei – Partei der Nationalen Einheit – als Einheitspartei der Slowakei unter Ministerpräsident Jozef Tiso gegründet.

Bei Wahlen zum Repräsentantenhaus und Teilwahlen zum Senat der USA gewinnen die oppositionellen Republikaner Sitze hinzu.

9.11.1938, Mittwoch

Bei der von SA-Männern organisierten “Reichskristallnacht” kommen 91 Juden ums Leben.

Die britische Regierung veröffentlicht den Plan einer Dreiteilung Palästinas in zwei britische Mandatsgebiete und einen mittleren Staat, der in einen Juden- und Araberstaat zu teilen ist. Da dies undurchführbar ist, will die britische Regierung eine allgemeine Palästinakonferenz unter Einschluss der Juden und der Palästinenser abhalten.

10.11.1938, Donnerstag

Der US-amerikanische Tennisspieler Donald Budge unterzeichnet einen Vertrag beim Profitennisveranstalter Jack Harris über eine 50 Spiele umfassende Schaukampftournee gegen die früheren Wimbledonsieger Ellsworth Vines und Fred Perry. Budge erhält 75 000 US-Dollar (rund 183 000 RM).

Der italienische Ministerrat nimmt ein von Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini eingebrachtes Rasseschutzgesetz an, das die Ehe zwischen italienischen Staatsangehörigen arischer Rasse und einer Person nichtarischer Rasse verbietet. Italienische Juden dürfen keinen Wehrdienst leisten und sind von zahlreichen Berufen ausgeschlossen.

Das Deutsche Nachrichtenbüro (DNB) gibt bekannt, dass Reichsminister Hanns Kerrl gegen die Vorläufige Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet hat. Die Vorläufige Leitung hatte für den 30. September zu Bittgottesdiensten aufgerufen, um dabei – wie das DNB schreibt – ihrer “staatsfeindlichen Gesinnung Ausdruck zu geben”.

Im Führerbau zu München gibt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler einen Abendempfang für die großdeutsche Presse. Vor über 400 Verlegern und Journalisten erklärt Hitler, das deutsche “Hühnervolk” müsse lernen, zu jeder Zeit an den Endsieg zu glauben.

11.11.1938, Freitag

Durch Verordnung des Reichsministers des Innern, Wilhelm Frick, wird Juden der Besitz von Waffen verboten.

Nach dem Tod des Staatsgründers Kemal Atatürk am 10. November wird in Istanbul Ismet Inönü zum neuen Staatspräsidenten der Türkei gewählt.

Durch einen Punktsieg nach zwölf Runden gegen Arno Kölblin in Berlin wird Walter Neusel neuer Deutscher Meister der Profiboxer im Schwergewicht.

12.11.1938, Samstag

In einer Rundfunkansprache erläutert der neue französische Finanzminister Paul Reynaud das Finanzprogramm der Regierung. Es enthält u.a. die Aufhebung der Fünftagewoche unter Festhaltung an der Vierzigstundenwoche, den Verzicht auf Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die Entlassung von 50 000 Eisenbahnarbeitern, eine 20prozentige Einkommensteueranhebung und die Anhebung zahlreicher indirekter Steuern.

Reichspropagandaminister Joseph Goebbels erklärt im “Völkischen Beobachter” zum Fall Rath, es liege auf der Hand, das Grünspan Hintermänner gehabt habe. In Paris habe das Judentum auf das deutsche Volk geschossen. Das Reich werde “hart, aber legal” antworten.

Auf einer Konferenz von Ministerien und Dienststellen in Berlin wird der Ausschluss von Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben beraten.

Auf Anweisung des Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, wird Juden der Zutritt zu Theatern, Lichtspielunternehmungen, Konzerten, Vorträgen, artistischen Unternehmungen (Varietés u. ä.) sowie Ausstellungen kultureller Art ab sofort nicht mehr gestattet.

Durch die Verordnung zur Wiederherstellung des Straßenbildes bei jüdischen Gewerbebetrieben wird den jüdischen Geschäftsleuten auferlegt, die aufgrund der “Empörung des Volkes” in der “Reichskristallnacht” entstandenen Schäden auf eigene Kosten zu beseitigen.

Durch die Verordnung zur Ausschaltung von Juden aus dem Wirtschaftsleben wird diesen u.a. der Betrieb von Einzelverkaufsstellen, der Markthandel und die Tätigkeit als Betriebsführer untersagt.

Durch Verordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan, Hermann Göring, wird den deutschen Juden als Sühne für den Mord am Legationssekretär Ernst vom Rath am 7. November eine Kontribution von einer Milliarde Reichsmark auferlegt. Die Summe wird in Form einer 20prozentigen Vermögensabgabe in vier Raten von vermögenden Juden eingezogen.

13.11.1938, Sonntag

In Augsburg wird der Schweizer Theologiestudent Maurice Bavaud festgenommen. Er hatte mehrmals Attentate auf Führer und Reichskanzler Adolf Hitler versucht.

Bei den Wahlen zum polnischen Reichstag (Sejm) erzielt bei 67% Wahlbeteiligung das 1937 gebildete Lager der Nationalen Einigung 161 von 208 Mandaten. Die Minderheiten sind mit 26 Sitzen vertreten, darunter sind keine Deutschen.

14.11.1938, Montag

Im Théâtre des Ambassadeurs in Paris wird das Schauspiel in drei Akten “Nein, diese Eltern” (Les parents terribles) von Jean Cocteau uraufgeführt. Das Stück wird ein Skandalerfolg.

Aufgrund der Nachrichten über die “Reichskristallnacht” vom 9. November ruft die US-Regierung ihren Botschafter in Berlin, Hugh R. Wilson, zur Berichterstattung in die USA zurück.

Auf Anordnung des Reichserziehungsministers Bernhard Rust werden Juden aus deutschen Schulen und Hochschulen ausgeschlossen.

15.11.1938, Dienstag

An der Ebro-Front haben die nationalspanischen Truppen das von den Republikanern seit dem 24. Juli besetzte Gebiet vollständig zurückerobert.

In Barcelona treten 6000 Mann der auf Seiten der Republik kämpfenden Internationalen Brigaden zu ihrer Abschiedsparade an.

Der Schweizer Bundesrat verbietet die nationalsozialistischen Presseorgane “Angriff”, “Schweizerdegen” und “Schweizervolk” und kündigt eine Untersuchung der Tätigkeit in- und ausländischer nationalsozialistischer Gruppen in der Schweiz an.

Oberst Adolf von Schell wird zum Generalbevollmächtigten für das deutsche Kraftfahrwesen ernannt. Seine Aufgabe ist die Steigerung der Motorisierung durch Reduzierung der Typenzahl, vor allem bei Lastkraftwagen.

16.11.1938, Mittwoch

Die britisch-italienischen Vereinbarungen über das Mittelmeer und den Nahen Osten treten in Kraft.

Durch Erlass des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler dürfen Juden keine militärische Uniform mehr tragen.

17.11.1938, Donnerstag

In Anwesenheit von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wird der am 9. November verstorbene Legationssekretär (zum Gesandtschaftsrat befördert) Ernst vom Rath in Düsseldorf beigesetzt. Die einstündige Trauerfeier in der Düsseldorfer Rheinhalle wird von allen deutschen Sendern übertragen.

Unter dem Vorsitz des früheren Republikaners (Agrarier) Rudolf Beran formiert sich in der Tschechoslowakei als neue Staatspartei die Partei der Nationalen Einheit. Sie vereinigt die tschechische bürgerliche Partei und die National-Sozialisten, die Partei des früheren Staatspräsidenten Eduard Bene und verfügt im neuen Abgeordnetenhaus über 106 der 229 Parlamentssitze.

18.11.1938, Freitag

In den USA formiert sich der Gewerkschaftsverband Congress of Industrial Organization (CIO)

Als Reaktion auf die Rückberufung des US-Botschafters in Berlin wird der deutsche Botschafter in Washington, Hans Heinrich Dieckhoff, zurückberufen.

Durch eine Verordnung des Reichsministers des Innern, Wilhelm Frick, kann der Reichsstatthalter in Wien das Vermögen von Personen oder Personenvereinigungen einziehen, die volks- und staatsfeindliche Bestrebungen gefördert haben.

19.11.1938, Samstag

Durch Verordnung des Reichsministers des Innern wird die freie jüdische Wohlfahrtspflege zum hauptsächlichen Träger von Unterstützungsleistungen für Juden erklärt. Eine darüber hinausgehende öffentliche Hilfe kann Juden gewährt werden, wenn sie die Auswanderung fördert oder im öffentlichen Interesse liegt (in Kraft zum 1.1. 1939).

Das Abgeordnetenhaus der Tschechoslowakei billigt in Prag die Autonomiegesetze für die Slowakei und Karparto-Russland. Das Prager Parlament ist künftig nur noch verantwortlich für Verfassungsfragen, Außenpolitik, Nationalverteidigung, Post, Telefon und Telegraf und andere technische Fragen gesamtstaatlicher Bedeutung.

20.11.1938, Sonntag

In Bologna unterliegt die schweizerische Fußball-Nationalelf Italien 0:2 (0:1).

Das Deutsche Reich und die Tschechoslowakei unterzeichnen eine Erklärung über den Schutz der beiderseitigen Volksgruppen und ein Abkommen über den Autobahnbau Breslau- Brünn- Wien.

Eine Verordnung des Reichsministers der Justiz, Franz Gürtner, erweitert die Rechte der Sondergerichte.

Am Einspruch des deutschen Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler scheitert die von Polen und Ungarn gemeinsam geplante Annexion des zur Tschechoslowakei gehörenden autonomen Karpato-Russland (Hauptort Munkacz).

21.11.1938, Montag

Die Weisung des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler vom 21. Oktober 1938 über die militärische Zerschlagung der Rest-Tschechei wird dahingehend ergänzt, dass sich die Wehrmacht auch zur Besetzung Danzigs bereitzuhalten habe.

Die auf der Münchener Konferenz gebildete internationale Kommission zur Regelung des Grenzverlaufs zwischen dem Sudetenland und der Tschechoslowakei nimmt Kenntnis von der am 20. November zwischen Prag und Berlin vereinbarten Grenzregelung. Die Räumung und Besetzung erfolgt am 24. November. Das Deutsche Reich erhält ein Gebiet von rund 29 000 km² mit 4,4 Millionen Einwohnern, darunter 300 000 Tschechen.

Durch Reichsgesetz werden die sudetendeutschen Gebiete zum Bestandteil des Deutschen Reiches erklärt.

22.11.1938, Dienstag

Mit einer Aufführung von Friedrich von Schillers “Kabale und Liebe” öffnet unter Leitung von Heinrich George das umgebaute Berliner Schiller-Theater wieder seine Pforten.

Der britische Innenminister Samuel Hoare berichtet dem Unterhaus in London über die britische Einwanderungspolitik und teilt dabei mit, ein Visum werde in der Regel erteilt, wenn der Gesuchsteller einen Bürgen in Großbritannien habe oder wenn er selbst für seinen Unterhalt aufkommen könne.

Der neue französische Botschafter Robert Coulondre überreicht in Berlin sein Beglaubigungsschreiben.

23.11.1938, Mittwoch

Im Alvin-Theater in New York findet die Uraufführung des Musicals “The Boys from Syracuse” mit dem Text von George Abbot und der Musik von Richard Rodgers statt.

Bei einem Angriff nationalspanischer Flugzeuge auf Barcelona werden 51 Menschen getötet und 100 verletzt.

Wegen der anhaltenden gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Arabern und Juden wird über Palästina ein allgemeines Ausgehverbot verhängt.

In der Freien Stadt Danzig werden die reichsdeutschen Nürnberger Gesetze von 1935 eingeführt.

24.11.1938, Donnerstag

In Berlin findet unter Leitung des Komponisten Werner Egk die Uraufführung der Oper in drei Akten mit Text und Vorspiel “Peer Gynt” nach dem gleichnamigen Schauspiel des norwegischen Autors Henrik Ibsen statt.

In verschiedenen Städten Frankreichs protestieren rund 100 000 Gewerkschaftler mit Sitzstreiks gegen die Beschlüsse der Regierung zur Wirtschaft- und Sozialpolitik.

In einem Gespräch mit dem südafrikanischen Verteidigungs- und Wirtschaftsministers Oswald Pirow erklärt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, das Judenproblem würde in nächster Zeit gelöst werden. Den Vorschlag Pirows, als Siedlungsgebiet für die Juden eine der früheren deutschen Kolonien auszuwählen, lehnt Hitler ab: Das könne er dem deutschen Volk nicht zumuten.

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler empfängt den rumänischen König Karl II. auf dem Obersalzberg.

25.11.1938, Freitag

In einer Rede vor der Reichskulturkammer und der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude im Berliner Opernhaus bekennt sich Reichspropagandaminister Joseph Goebbels zum Nationalsozialismus als einer antisemitischen Bewegung.

26.11.1938, Samstag

Der Staatsvertrag zwischen dem deutschen Reich und der Tschechoslowakei über die – automatisch zu erwerbende – reichsdeutsche Staatsbürgerschaft der Bevölkerung in den sudetendeutschen Gebieten und das – bis zum 29. März 1939 gültige – Recht zur Option von Personen nichtdeutscher oder deutscher Volkszugehörigkeit für die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft ist gültig.

Polen und die Sowjetunion bekräftigen in Moskau ihren Nichtangriffspakt vom 25. Juli 1932. Nach Ablehnung der deutschen Anfragen vom 24. Oktober und 19. November betreff einer Rückkehr Danzigs zum Deutschen Reich und einer exterritorialen Verbindung durch den “Korridor” zwischen dem Reich und Ostpreußen ist Polen an einer Hilfe durch die UdSSR interessiert.

27.11.1938, Sonntag

In der Schweiz wird bei einer Volksabstimmung die Übergangsordnung für den Finanzhaushalt des Bundes gebilligt.

Zur Abschlusskundgebung des 6. Reichsbauerntages in Goslar ruft Reichsbauernführer Richard Walther Darré zur Überwindung der Landflucht auf. Nachdem gesetzliche und wirtschaftliche Mittel nicht geholfen hätten, könne nur noch ein Beschluss der NSDAP helfen.

28.11.1938, Montag

Durch Verordnung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, wird für die sudetendeutschen Gebiete ein Reichspropagandaamt in Reichenberg gegründet.

Durch eine Polizeiverordnung wird die Bewegungsfreiheit von Juden im Deutschen Reich eingeschränkt. Die Regierungspräsidenten der deutschen Länder und die gleichrangigen Behörden in den übrigen Gebieten des Reiches können räumliche oder zeitliche Ausgangsbegrenzungen für Juden verhängen.

Die musikalische Komödie “Napoleon ist an allem schuld” von Curt Goetz wird uraufgeführt. Goetz ist Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller, seine Frau Valérie von Martens spielt die weibliche Hauptrolle.

29.11.1938, Dienstag

Aufgrund einer Entscheidung des Bürgermeisters von Rotterdam wird das für den 11. Dezember geplante Fußballländerspiel Niederlande – Deutschland abgesagt. Er begründet seine Maßnahme mit zu erwartenden antideutschen Demonstrationen.

Auf Anweisung der Reichsmusikkammer darf – einer Bitte von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler folgend – der “Badenweiler Marsch” im allgemeinen nur noch in Anwesenheit des Führers gespielt werden.

30.11.1938, Mittwoch

In Prag wird Emil Hácha zum neuen Staatspräsidenten der Tschechoslowakei gewählt. Die deutschen nationalsozialistischen Abgeordneten sind der Wahl ferngeblieben.

In Frankreich scheitert ein von der Gewerkschaft CGT ausgerufener Generalstreik gegen die Wirtschafts- und Finanzpolitik von Ministerpräsident Édouard Daladier, nachdem die Regierung Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgeboten hatte.

In Rumänien wird Corneliu Codreanu, Gründer der faschistischen Kampforganisation Eiserne Garde, “auf der Flucht” erschossen.

Das deutsche Großflugzeug Focke-Wulf Fw 200 “Condor”, das am 28. November in Berlin gestartet war, erreicht nach 46:18:19 h Tokio.

Hans Steinhoffs Film “Tanz auf dem Vulkan” mit Gustaf Gründgens in der Hauptrolle hat Premiere.

Chroniknet