Was geschah im April 1946

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1.4.1946, Montag

In der britischen Besatzungszone Deutschlands erlassen die Militärbehörden für Städte und Gemeinden eine neue Gemeindeordnung, die nach britischem Vorbild verfasst ist; u.a. wird das Amt des Stadtdirektors eingeführt.

Von der deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands wird eine Liste mit 14 000 Titeln nationalsozialistischer Literatur veröffentlicht, die aus öffentlichen Bibliotheken auszusondern sind.

Die erste Ausgabe der “Jüdischen Rundschau”, einer illustrierten Zeitschrift in deutscher Sprache, erscheint in Marburg/Lahn.

In Frankfurt am Main erscheint die erste Nummer der “Frankfurter Hefte” (hrsg. von Eugen Kogon und Walter Dirks).

In allen vier Besatzungszonen Deutschlands werden einheitliche Briefmarken herausgegeben.

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland gibt in Berlin die Freigabe des privaten Briefverkehrs zwischen den Zonen und mit dem Ausland bekannt.

In weiten Teilen der USA treten rund 40 000 Bergleute in einen Streik, um damit ihre Forderungen nach besserer sozialer Sicherung und Erhöhung der Tariflöhne durchzusetzen.

In Deutschland beginnt die 87. Zuteilungsperiode für Lebensmittel seit 1939 mit Kürzungen der Rationen in der US-amerikanischen Zone von 1550 auf 1275 Kalorien täglich.

Das US-amerikanische Wochenmagazin “Time” veröffentlicht den Wortlaut eines Telegramms vom 22. Februar, in dem sich der US-amerikanische Botschaftssekretär in Moskau, George Frost Kennan, grundsätzlich zu Fragen des Ost-West-Verhältnisses geäußert hatte.

In allen vier Besatzungszonen Deutschlands nehmen auf Weisung des Alliierten Kontrollrats die deutschen Gerichte bis einschließlich der Oberlandesgerichte ihre Arbeit wieder auf.

2.4.1946, Dienstag

In Darmstadt findet die deutsche Erstaufführung des Schauspiels “Wir sind noch einmal davongekommen” des US-amerikanischen Dramatikers Thornton Wilder statt.

In Hamburg und Berlin erscheint die erste Ausgabe der Tageszeitung “Die Welt”, die vorerst als offiziöses Organ der britischen Militärverwaltung herausgegeben wird.

In Bayern beginnt eine Sammlungsaktion von Tierknochen: Gegen die Abgabe von fünf Kilogramm Knochen wird ein Stück Kernseife ausgegeben.

In der schweizerischen Stadt Montreux stirbt der deutsche Jesuitenpater Friedrich Muckermann (* 17.8. 1883), eine führende Persönlichkeit im katholischen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime.

Gemäß eines britisch-belgischen Abkommens werden zwei belgische Divisionen in der britischen Besatzungszone Deutschlands bei Aachen, Köln, Bad Godesberg und Bonn stationiert.

Der Länderrat der US-Besatzungszone Deutschlands erlässt in Frankfurt am Main ein Gesetz über die Bereitstellung von billigem Bauland zur Errichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern; das Gesetz soll vor allem Vertriebenen und Ausgebombten zugutekommen.

3.4.1946, Mittwoch

Flutwellen, die durch ein Seebeben im Pazifik ausgelöst wurden, fordern auf Hawaii und an der Küste des US-Bundesstaates Kalifornien zahlreiche Menschenleben.

In Bad Nauheim wird eine dreiwöchige Ausstellung eröffnet, in der das grafische Werk des deutschen Künstlers Max Beckmann gezeigt wird.

Am Deutschen Theater Berlin findet unter der Regie von Gustav von Wangenheim die Uraufführung des Theaterstücks “Wir heißen euch hoffen”” von Fred Denger statt.

Mehrere führende christdemokratische und christlich-soziale Politiker fordern die Verlegung der deutschen Hauptstadt und des politischen Zentrums von Berlin in den Westteil Deutschlands.

4.4.1946, Donnerstag

Auf einer Parteikundgebung in Bonn spricht sich der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union der britischen Besatzungszone Deutschlands Konrad Adenauer, für eine europäische Einigung aus.

In der oberitalienischen Stadt Mailand schlägt die Fußballnationalmannschaft Italiens die schweizerische Auswahl mit 3:1 Toren.

Sieger des ersten deutschen Rundstrecken-Straßenrennens der Radrennfahrer seit Kriegsende wird in München Karl Kittsteiner aus Nürnberg vor dem Berliner Harry Saager.

5.4.1946, Freitag

Das schottische Pferd Lovely Cottage gewinnt in Aintree (Großbritannien) das Grand National Steeplechase in einer Zeit von 10:53,5 min.

In Hamburg geben die Publizisten Axel Eggebrecht und Peter von Zahn die erste Ausgabe der Zeitschrift “Nordwestdeutsche Hefte” heraus.

In Tokio treten die Mitglieder des Alliierten Kontrollrats für Japan zu ihrer ersten Sitzung zusammen.

Nach einem Abkommen zwischen der österreichischen Regierung und der UNO-Hilfsorganisation United Nations Relief and Rehabilitation Administration werden die in Österreich lebenden verschleppten Personen (“Displaced Persons”), die bisher doppelte Rationen bekommen hatten, mit der österreichischen Bevölkerung gleichgestellt.

Nach einem Bericht der US-amerikanischen Nachrichtenagentur United Press haben die letzten sowjetischen Truppen die dänische Insel Bornholm verlassen die sie im Mai 1945 besetzt hatten.

Die britische Luftwaffe fliegt einen Angriff auf Helgoland, Ziel der Operation ist die Zerstörung deutscher Befestigungsanlagen.

6.4.1946, Samstag

In der französischen Hauptstadt Paris wird Marcel Petiot wegen Mordes an 27 Menschen zum Tode verurteilt.

Zwischen der Sowjetunion und Frankreich wird in Moskau eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der die UdSSR in den folgenden drei Monaten 500 000 t Getreide an Frankreich liefern wird.

Als Geste zur Betonung des US-amerikanischen Anspruches auf Einflussnahme auf die politische Entwicklung in Griechenland und in der Türkei ordnet US-Präsident Harry Spencer Truman die Entsendung eines US-Flottenverbandes in den Bosporus an.

7.4.1946, Sonntag

Auf dem zweiten sozialdemokratischen Landesparteitag in Berlin, dessen Delegierte sich gegen eine Fusion mit der Kommunistischen Partei Deutschlands aussprechen, wird Franz Neumann zum Vorsitzenden der Berliner Parteiorganisation gewählt.

In allen Ländern und Provinzen der Sowjetzone beschließen sozialdemokratische und kommunistische Landesdelegiertenkonferenzen die Fusion ihrer Parteien zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.

In der britischen Besatzungszone Deutschlands tritt eine Verordnung der Militärregierung über die Kontrolle und Verteilung von insgesamt 208 Verbrauchsgütern in Kraft. Den einzelnen Landeswirtschaftsämtern sollen danach feste Kontingente zugeteilt werden.

In Basel (Schweiz) endet eine dreitägige internationale Eisenbahnkonferenz, auf der u.a. die Wiederaufnahme des Zugverkehrs zwischen den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands und dem Ausland beschlossen wurde.

8.4.1946, Montag

In Berlin tritt nach zwölfjähriger Unterbrechung der deutsche Schauspieler Hans Albers erstmals wieder in einem Theaterstück auf.

In einem Brief an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen teilt der dortige sowjetische Botschafter, Andrei A. Gromyko, den bevorstehenden Rückzug der sowjetischen Streitkräfte aus dem Iran mit.

Der “Verband der deutschen Presse” innerhalb des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes wird in Berlin gegründet; zu seinem Vorsitzenden wird Paul Ufermann gewählt.

9.4.1946, Dienstag

In der britischen Hauptstadt London tritt die Konferenz für Flüchtlingsfragen der Vereinten Nationen zusammen. Hauptthema ist die Rückführung der Flüchtlinge und der “Displaced Persons” (verschleppte Personen) in ihre Heimat.

In Thüringen erscheint als erstes Parteiorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands die Tageszeitung “Thüringer Volk”.

Die Technische Universität Berlin nimmt ihren Lehrbetrieb wieder auf.

10.4.1946, Mittwoch

Im Wiener Theater in der Josefstadt wird “Der gute Mensch von Sezuan” von Bertolt Brecht erstmals im deutschen Sprachraum aufgeführt.

In Berlin erscheint wieder der “Vorwärts”; die frühere Parteizeitung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) wird nunmehr gemeinsam von der SPD und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) herausgegeben.

Aus den ersten japanischen Reichstagswahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs geht die Liberale Partei mit 143 von 464 Parlamentssitzen als stärkste Partei hervor, gefolgt von der Fortschrittspartei und der Sozialdemokratischen Partei, die 97 bzw. 95 Mandate erringen können.

Als Nachfolger des am 29. März abgelösten Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland, Marschall Georgi K. Schukow, wird Armeegeneral Wassili D. Sokolowski im Alliierten Kontrollrat Deutschlands in Berlin eingeführt.

Mit dem Gesetz Nr. 22 erlaubt der Alliierte Kontrollrat in Deutschland die Bildung von Betriebsräten in allen vier Besatzungszonen.

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland mit Sitz in Berlin erlässt ein Gesetz das die Gründung von Gewerkschaften auf der Ebene der Besatzungszonen gestattet.

11.4.1946, Donnerstag

In München findet die deutsche Erstaufführung des Filmdramas “Die letzte Chance” mit Therese Giehse statt.

Der sowjetische Botschafter in den USA Andrei A. Gromyko, wird von seinem Posten abgelöst, um künftig ausschließlich als Botschafter der UdSSR bei den Vereinten Nationen (UNO) zur Verfügung zu stehen.

Die britische Militärregierung in Deutschland ernennt in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein eine Landesregierung deren Oberpräsident der Christdemokrat Theodor Steltzer ist.

12.4.1946, Freitag

Der Beauftragte des US-Präsidenten Harry Spencer Truman für Ernährungsfragen in Europa, Herbert Clark Hoover, trifft in Berlin mit den Ministerpräsidenten der Länder der US-Besatzungszone zusammen, um über die angespannte Ernährungslage in Deutschland zu sprechen.

Der Verlag F. H. Brockhaus in Leipzig erhält von der sowjetischen Militäradministration in Deutschland die Lizenz zur Wiedereröffnung.

In Hamburg wird das Theaterstück “Engel des Lebens” von Hans José Rehfisch uraufgeführt.

13.4.1946, Samstag

Pastor Martin Niemöller wird in Treysa (Schwalmstadt) zum Vorsitzenden des protestantischen Exekutivrates von Hessen-Nassau gewählt.

Die türkische Regierung ersucht die USA um Gewährung eines Kredits in Höhe von rund 500 Millionen US-Dollar.

In Erfurt in der Sowjetzone tritt der erste Landesparteitag der Christdemokraten Thüringens zusammen.

Der bayerische Landesverband der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands hält in Erlangen seinen ersten offiziellen Parteitag ab.

14.4.1946, Sonntag

Die US-amerikanische Militärregierung gestattet gemäß einem Beschluss des Alliierten Kontrollrats in Deutschland die Bildung von Gewerkschaften auf Länderebene.

In Hampdonpark-Stadion in Glasgow schlägt die schottische Nationalmannschaft die Auswahl Englands vor 135 000 Zuschauern mit 1:0 Toren.

n Wien gewinnt die österreichische Fußballnationalmannschaft ein Freundschaftsspiel gegen die ungarische Vertretung mit 3:2 Toren.

15.4.1946, Montag

Mit Unterstützung der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen (UNO) wird in Hamburg eine baltische Universität gegründet.

In Palästina tritt die jüdische Bevölkerung in einen Generalstreik. Sie protestiert gegen die Haltung italienischer Behörden, die im italienischen Hafen La Spezia 1000 jüdische Flüchtlinge, die sich auf dem Weg nach Palästina befinden, an der Weiterreise hindern.

16.4.1946, Dienstag

Das US-amerikanische Repräsentantenhaus in Washington billigt eine Gesetzesvorlage, durch die das Rekrutierungsalter für Wehrpflichtige von 18 auf 20 Jahre heraufgesetzt wird.

Im Wolfsburger Volkswagenwerk läuft der 1000. Personenkraftwagen seit Kriegsende vom Band; die Produktion des ehemaligen “KdF”-Wagens war 1945 wieder aufgenommen worden.

17.4.1946, Mittwoch

Die von der US-Militärregierung in Deutschland ernannte bremische Bürgerschaft tritt zu ihrer ersten Sitzung zusammen und wählt Bürgermeister Wilhelm Kaisen zu ihrem Vorsitzenden.

Die britische Regierung beschliest in London, grose Teile der Eisen- und Stahlindustrie des Landes zu verstaatlichen. Ein Kontrollausschuss soll über Umfang und Ablauf der Nationalisierungsmaßnahmen befinden.

18.4.1946, Donnerstag

Die US-amerikanische Regierung in Washington erkennt offiziell die jugoslawische Regierung unter Staats- und Parteichef Josip Tito an.

Nach erbitterten Kämpfen mit chinesischen Regierungsstreitkräften erobern kommunistische Truppen die Stadt Tschangtschun (Mandschurei).

In Genf beschließt die Vollversammlung des Völkerbundes, dem 34 Staaten angehören, einstimmig die sofortige Auflösung der Organisation und ihre Überführung in die im Jahre 1945 gegründeten Vereinten Nationen.

19.4.1946, Freitag

In Berlin finden die letzten getrennten Zonenparteitage von Sozialdemokraten und Kommunisten statt.

Vor dem Internationalen Gerichtshof in Nürnberg bekennt sich Hans Frank, der ehemalige deutsche Generalgouverneur im besetzten Polen, als erster Angeklagter im Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher mitschuldig an den nationalsozialistischen Greueltaten.

Die jüdischen Gemeinden in der US-amerikanischen Besatzungszone Deutschlands schließen sich in Stuttgart zu einer Interessenvereinigung zusammen.

Die französische Konstituierende Nationalversammlung in Paris nimmt mit den Stimmen der Kommunisten und Sozialisten den Entwurf einer neuen Verfassung für Frankreich an. Ein Volksentscheid über die Verfassung ist für den 5. Mai 1946 angesetzt.

20.4.1946, Samstag

Bei einem Eisenbahnunglück im Bahnhof von Eisleben in der Sowjetzone kommen 22 Menschen ums Leben.

Die bayerische Regierung verfügt die Gründung eines staatlichen Schulbuchverlages zur Bereitstellung dringend benötigter Lehrmittel.

Der italienische Dirigent Arturo Toscanini kehrt aus seinem Exil in den Vereinigten Staaten nach Italien zurück, das er im Jahre 1929 wegen seiner antifaschistischen Haltung verlassen musste.

21.4.1946, Sonntag

In Firle in der englischen Grafschaft Sussex stirbt John Maynard Keynes, Baron Keynes of Tilton (* 5.6. 1883), britischer Nationalökonom und Wirtschaftstheoretiker.

22.4.1946, Montag

In Berlin endet der zweitägige Vereinigungsparteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der Kommunistischen Partei Deutschlands in der sowjetischen Zone.

Der US-amerikanische Botschafter in China, General George Catlett Marshall, vereinbart ein Gespräch zwischen dem führenden chinesischen Kommunisten, Zhou Enlai, und Generalissimus Chiang Kai-shek zur Beendigung des chinesischen Bürgerkriegs.

23.4.1946, Dienstag

Auf Einladung des schweizerischen Roten Kreuzes reisen 600 Kinder und Jugendliche aus dem Rheinland zu einem dreimonatigen Erholungsaufenthalt in die Schweiz.

Anhänger der italienischen Faschisten graben in Mailand den Leichnam des früheren Ministerpräsidenten und Duce Benito Mussolini aus und bringen ihn an einen unbekannten Ort.

In Berlin erscheint mit sowjetischer Lizenz die erste Ausgabe des Zentralorgans der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, “Neues Deutschland”.

In Berlin tagt erstmals der Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), um die Mitglieder des Zentralsekretariats, der höchsten Instanz der neugegründeten Partei, zu wählen.

24.4.1946, Mittwoch

Die USA gewähren Polen einen Kredit von 40 Millionen US-Dollar zum Wiederaufbau der völlig zerrütteten Wirtschaft des Landes.

Die Konstituierende Nationalversammlung in Paris verabschiedet ein Gesetz, das die möglichst rasche Verstaatlichung der Versicherungsunternehmen des Landes vorsieht.

In Lüneburg endet ein Prozess gegen Mitglieder der “Edelweiß”-Jugendbande, denen Raubzüge vorgeworfen werden. Der Anführer wird zum Tode, sechs Mitangeklagte werden zu Gefängnisstrafen bis zu 16 Jahren verurteilt.

In den Vereinigten Staaten wird mit der Ausstrahlung erster Farbfernseh-Versuchssendungen begonnen.

25.4.1946, Donnerstag

In Paris beginnt die bis zum 16. Mai dauernde dritte Konferenz des Rates der Außenminister der USA, Großbritanniens Frankreichs und der UdSSR.

26.4.1946, Freitag

In Nürnberg wird auf einer zentralen Tagung der sozialdemokratischen Jugend als Nachfolgeorganisation der Sozialistischen Arbeiterjugend die Jugendorganisation “Die Falken” gegründet.

Der Alliierte Kontrollrat in Österreich gibt den zivilen Verkehr zwischen den vier Besatzungszonen des Landes frei.

In Innsbruck stirbt der Philosoph Hermann Graf Keyserling (* 20.7. 1880).

27.4.1946, Samstag

Der Krakauer Marienaltar, der während des Zweiten Weltkrieges von der deutschen Besatzungsmacht in Polen nach Nürnberg abtransportiert worden war, wird auf Anordnung der US-Militärregierung an Polen zurückgegeben.

Im Londoner Wembley-Stadion gewinnt die Mannschaft von Derby County das erste englische Pokalfinale seit Kriegsende gegen die Vertretung von Charlton Athletic mit 4:1 Toren.

28.4.1946, Sonntag

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland erklärt den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag.

Aus den Kreistagswahlen in der US-Besatzungszone Deutschlands gehen CDU bzw. CSU als Sieger hervor; in Hessen wird die SPD stärkste Partei.

29.4.1946, Montag

In der 88. Zuteilungsperiode für Lebensmittel in Deutschland erhält die Bevölkerung erstmals seit Kriegsende wieder eine Zuckerzuteilung.

Die Schauspielerin Marika Rökk wird von der US-Militärregierung wegen ihrer Verbindung zum Nationalsozialismus mit Auftrittsverbot belegt.

30.4.1946, Dienstag

Reste einer deutschen Rüstungsfabrik, die sich in unterirdischen Stollen an der Porta Westfalica in der Nähe von Minden befunden hatte, werden von britischen Pioniereinheiten gesprengt.

Nach Angaben des Hamburger Senats sind in den ersten vier Monaten dieses Jahres in der Stadt rund 35 000 Kohlendiebe verhaftet worden.

Chroniknet