Was geschah im August 1949

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1.8.1949, Montag

Zum Abschluss ihrer achttägigen Verhandlungen in Jakarta, an denen auch UN-Vermittler teilnahmen, schließen die Niederlande und Indonesien ein Waffenstillstandsabkommen.

In Weimar wird der deutschstämmige Schriftsteller Thomas Mann mit dem Goethepreis und der Ehrenbürgerschaft der Stadt ausgezeichnet.

Die Abrüstungskommission der UNO billigt den französischen Vorschlag, alle konventionellen Waffen der Mitgliedsstaaten zu zählen und zu prüfen.

Henry Wallace, im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft 1948 Kandidat der Fortschrittlichen Bürger Amerikas, fordert in einer Rundfunkrede, die Gelder die zur militärischen Ausrüstung Westeuropas aufgewendet werden sollen, in den weltweiten Wirtschaftsaufbau und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu investieren.

Die rumänische Regierung lässt die Orden der römisch-katholischen Kirche im Lande auflösen.

Die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei teilt mit, dass im Rahmen einer Säuberungsaktion etwa 250 000 Mitglieder aus der Partei entfernt wurden. Der Mitgliederstand beläuft sich nun auf etwa 1,75 Millionen; die rund 500 000 Anwärter auf die Mitgliedschaft werden nur in die Partei aufgenommen, wenn sie mindestens drei Monate hintereinander ihr Produktionssoll übererfüllen.

Die Progressiven Sozialisten in Österreich beschließen, für die Wahlen am 9. Oktober gemeinsame Kandidatenlisten mit der Kommunistischen Partei aufzustellen.

2.8.1949, Dienstag

Der israelische Außenminister Mosche Sharett erklärt vor dem Parlament in Tel Aviv, die Regierung habe sich schon immer gegen die Rückkehr aller arabischen Flüchtlinge auf das jetzige Staatsgebiet Israels ausgesprochen. Der Vorschlag, einer gewissen Zahl von Palästinensern die Rückkehr zu gestatten, stelle den Beitrag der Juden zur Lösung des Problems dar.

In einer Rede in Skopje erklärt der jugoslawische Ministerpräsident, Josip Broz Tito, es werde der Tag kommen, an dem das bulgarische und das albanische Volk sich ihrer Unterdrücker entledigten und wieder mit Jugoslawien zusammenarbeiteten.

3.8.1949, Mittwoch

Das Statut des Europarates tritt in Kraft, nachdem alle Mitgliedsstaaten das Abkommen ratifiziert haben.

Auf einer Sitzung des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen über die Frage der Zwangsarbeit weist der sowjetische Delegierte Amazasp A. Arutiunian die britischen Anschuldigungen zurück, in der UdSSR herrsche Sklaverei. Er erklärt, die Strafpolitik der Sowjetunion sei fortschrittlich, weil ihr Zweck nicht nur die Bestrafung, sondern auch die Umerziehung sei.

Der indische Fürst und mehrfache Millionär Aga Khan III. (Sultan Sir Mohammed Shah) wird an der Côte d’Azur Opfer eines Raubüberfalls.

4.8.1949, Donnerstag

Guy George Gabrielson wird an Stelle des zurückgetretenen Hugh D. Scott jr. zum Vorsitzenden der Republikanischen Partei in den USA gewählt.

Als Nachfolger des am 2. August zurückgetretenen General Frank L. Howley wird General Maxwell D. Taylor US-amerikanischer Kommandant von Berlin.

5.8.1949, Freitag

In Polen droht die Todesstrafe künftig allen Personen, die ernste öffentliche Unruhen durch Missbrauch der Gewissens- und Religionsfreiheit verursachen. Priestern, die das Exkommunikations-Dekret des Papstes anwenden, werden Haftstrafen von bis zu fünf Jahren angedroht.

Über 2000 Menschen kommen bei schweren Erdbeben in Ecuador ums Leben. 20 000 werden verletzt.

Einen Skandal löst die schwedische Schauspielerin Ingrid Bergman mit der Mitteilung aus, dass sie sich von ihrem Ehemann Petter Lindström scheiden lassen und sich aus dem Filmgeschäft zurück ziehen wolle.

6.8.1949, Samstag

In Norwegen wird die Rationierung von Milch, Trockenmilch, Kondensmilch und Käse aufgehoben.

16 ehemalige Angehörige der SS-Division “Hitlerjugend” werden von einem französischen Militärgericht in Lille zum Tode verurteilt. Sie hatten 1944 als Vergeltung für Sabotageakte 86 männliche Einwohner des Dorfes Ascq ermordet.

Saigon wird zur vorläufigen Hauptstadt der am 13. Juli für unabhängig erklärten Republik (Süd-)Vietnam bestimmt.

Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau, Alexius, erklärt, eine Exkommunikation der Personen, die den Kommunismus unterstützten, widerspreche den Grundsätzen des christlich-orthodoxen Glaubens.

Die griechische Armee eröffnet im Gebiet der Grammos- und Vitsi-Berge eine Großoffensive gegen die Aufständischen. Neun Tage später meldet die Regierung in Athen, der Widerstand im Vitsi-Gebiet sei nahezu gebrochen.

7.8.1949, Sonntag

In Bremen enden nach zweitägiger Dauer die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. Zu den herausragenden Sportlern gehören der 41-Jährige Otto Eitel aus Esslingen, der die Läufe über 5000 m und über 10 000 m gewinnt (14:46,2 min bzw. 31:39,8 min), und die Weitspringerin Elfriede Brunemann (Hannover), die mit 6,12 m den Deutschen Rekord egalisiert und damit Jahresweltbestleistung erzielt.

Nahezu 250 000 Zuschauer verfolgen den Großen Preis vom Nürburgring, die erste internationale Automobil- und Motorradsportveranstaltung in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In der Rennwagenklasse (Formel II) siegt der Düsseldorfer Toni Ulmen auf Veritas, sein schärfster Rivale, der bereits klar führende Hans Stuck, musste wegen Motorschaden aufgeben.

Ab sofort beträgt die Nahrungsmittelration für Normalverbraucher in den drei deutschen Westzonen monatlich 10 kg Brot, 1,625 kg Nährmittel, 750 g Fleisch, 1,125 kg Fett, 250 g Käse, 1,5 kg Zucker und 3 kg Magermilch.

Konrad Adenauer, CDU-Vorsitzender in der britischen Zone, und der SPD-Chef Kurt Schumacher bezichtigen sich in Wahlkampfreden eine Woche vor der Bundestagswahl gegenseitig der Lüge und Geschichtsfälschung.

8.8.1949, Montag

18 Kinder werden getötet und 14 z.T. schwer verletzt, als ein Autobus auf einem Bahnübergang in Leverkusen von einem D-Zug erfasst wird. Die Eisenbahnschranke war nur halb geschlossen.

Auf der ersten Arbeitssitzung der Ruhrbehörde in Düsseldorf legt deren Vorsitzender, Georges Kaeckenbeeck, einen Bericht über den Aufbau der Ruhrkontrolle vor.

Indien und Bhutan unterzeichnen einen Vertrag, wonach Indien die außenpolitischen Interessen Bhutans wahrnimmt und dafür jährlich 150 000 US-Dollar bekommt. Bhutan erhält dadurch den Status eines Protektorats; seine Integrität bleibt unverletzt.

Der Wirtschaftsrat der Bizone tritt in Frankfurt am Main zu seiner letzten Sitzung zusammen.

9.8.1949, Dienstag

Auf seiner ersten Sitzung in Straßburg, die nach zweitägiger Dauer zu Ende geht, beschließt der Europarat die Aufnahme Griechenlands, der Türkei und Islands in das Gremium.

Im Rahmen der Salzburger Festspiele wird die Oper “Antigonae” von Carl Orff uraufgeführt.

10.8.1949, Mittwoch

Durch einen K. o.-Sieg über seinen Landsmann Gus Lesnevich verteidigt in New York der US-Amerikaner Ezzard Charles den Titel eines Profi-Boxweltmeisters im Schwergewicht.

Die als “Devisenzüge” bekannten internationalen Schnellzüge, die durch Deutschland fahren, dürfen nun auch von Deutschen benutzt werden, die weiter als 250 km fahren.

In München werden 21 Polizisten und drei Demonstranten bei blutigen Zusammenstößen verletzt. Das jüdische Komitee in München hat zu dem nicht angemeldeten Protestzug gegen einen antisemitischen Leserbrief in der “Süddeutschen Zeitung” aufgerufen.

In der tibetischen Hauptstadt Lhasa erklärt der Dalai-Lama den religiösen Krieg gegen den Kommunismus.

US-Präsident Harry S. Truman unterzeichnet ein Gesetz über die nationale Sicherheit, das die Ministerien der drei Waffengattungen direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt.

Der Oberkommandierende der französischen Streitkräfte und Militärgouverneur in Deutschland, General Pierre Koenig, tritt von seinem Amt zurück und verlässt Deutschland.

Gaston Eyskens (christlich-soziale Partei) bildet in Belgien eine Regierung, der neun Minister seiner Partei sowie acht der Liberalen angehören. Außenminister wird Paul van Zeeland.

11.8.1949, Donnerstag

Der UN-Sicherheitsrat hebt das Verbot der Waffenausfuhr in die Staaten des Nahen Ostens auf.

In Genf billigt die diplomatische Konferenz vier Konventionen des Roten Kreuzes zum Schutz von Zivilbevölkerung und Soldaten in Kriegszeiten.

Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland kritisiert den Bundestagswahlkampf und merkt an, keine der Parteien habe ein gutes Wort für die Aufbauarbeit der westlichen Alliierten gefunden.

12.8.1949, Freitag

US-Außenminister Dean Acheson erklärt, sein Land werde Großbritannien unterstützen, falls die britische Kronkolonie Hongkong von chinesischen Kommunisten angegriffen werde.

General Thomas T. Handy wird als Nachfolger von Lucius D. Clay zum Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Streitkräfte in Europa ernannt.

13.8.1949, Samstag

Der Stabschef der US-Armee, General Omar Bradley, wird auf den neugeschaffenen Posten des Oberbefehlshabers der Streitkräfte berufen.

14.8.1949, Sonntag

Bei den Internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland in Hamburg, die am 9. August begonnen haben, gewinnt der 40-Jährige Gottfried von Cramm durch einen Sieg über den Kölner Ernst Buchholz den Titel im Herreneinzel. Das Damenfinale gewinnt die Argentinierin Maria Weiß.

Ohne Genehmigung der Regierung werden in der tschechoslowakischen Stadt Trnava zwei neue Bischöfe in ihr Amt eingeführt.

In Syrien stürzt eine Gruppe hoher Offiziere die Regierung.

Bei der Wahl zum ersten Deutschen Bundestag geben 78,5% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Die CDU/CSU wird stärkste Fraktion im Parlament in Bonn.

15.8.1949, Montag

Die kommunistische Armee in China hat weite Teile des Landes erobert und steht nun etwa 300 km vor Kanton, dem ehemaligen Sitz der nationalchinesischen Regierung.

Anlässlich des zweiten Jahrestages der indischen Unabhängigkeit erklärt Premierminister Jawaharlal Nehru, Indien werde sich keinem politischen Block anschließen, sei aber um freundschaftliche Beziehungen zu Ost und West bemüht.

Die seit dem 27. Juni ohne Erfolg für mehr Lohn und kürzere Arbeitszeit streikenden etwa 24 000 australischen Bergarbeiter nehmen die Arbeit wieder auf.

16.8.1949, Dienstag

Sensationelle Erfolge gelingen den japanischen Schwimmern, die nach achtjähriger Pause als erste Vertreter ihres Landes wieder an einem internationalen Wettkampf teilnehmen, bei den US-amerikanischen Schwimm-Meisterschaften in Los Angeles.

Die US-amerikanische Schriftstellerin Margaret Mitchell, Verfasserin des weltberühmten Romans “Vom Winde verweht”, stirbt in Atlanta/Georgia an den Folgen eines Autounfalls.

Der neue belgische Außenminister Paul van Zeeland wird in Paris einstimmig als Nachfolger von Paul Henri Spaak zum Präsidenten des Europäischen Wirtschaftsrates (OEEC) gewählt. Spaak hat am 11. August das Amt des Präsidenten in der Konsultativversammlung des Europarats übernommen.

Der Vorsitzende der Sozialistischen Partei Belgiens, Max Buset, erklärt, seine Partei werde eine Rückkehr von König Leopold III. unter allen Umständen zu verhindern suchen.

Französische Truppen eröffnen im Nordosten von Tonkin eine Offensive gegen die Truppen der Demokratischen Republik (Nord-)Vietnam.

17.8.1949, Mittwoch

US-Außenminister Dean Acheson befürwortet eine Beteiligung Deutschlands an der Arbeit des Europarats in Straßburg, weil dies die Eingliederung des Landes in die europäische Völkergemeinschaft erleichtere.

18.8.1949, Donnerstag

Über 23 Jahre nach seinem Rücktritt von der Thronfolge wird Carol, 1930-1940 König von Rumänien, mit Helena Lupescu, nun Prinzessin von Rumänien, kirchlich getraut, der Frau, um deretwillen er auf Königswürden verzichtete.

Die Deutsche Nachrichtenagentur (dena), der Deutsche Pressedienst (dpd) und die Süddeutsche Nachrichtenagentur (südena) schließen sich zur Deutschen Presseagentur (dpa) zusammen, die am 1. September ihre Arbeit aufnimmt.

In Finnland treten Hafenarbeiter, Beschäftigte in der Bau- und der Nahrungsmittelindustrie sowie Wald- und Flößereiarbeiter in den Streik, um ihre Lohnforderungen zu bekräftigen. Nach schweren Zusammenstößen der Streikenden mit der Polizei schließen sich am 22. August die Transportarbeiter und zwei Tage darauf auch die Metallarbeiter dem Ausstand an.

19.8.1949, Freitag

Bei seinem Amtsantritt sagt der französische Hohe Kommissar in Deutschland Andre François-Poncet, die Deutschen würden klug daran tun, die ihnen zugestandenen Freiheiten nicht fortwährend zu Protesten gegen die Alliierten zu nutzen und die Einsetzung der Hohen Kommissare nicht als Schwäche auszulegen.

20.8.1949, Samstag

In Ungarn tritt eine neue Verfassung in Kraft, durch die das Land zum “Arbeiter- und Bauernstaat” wird.

In Chile wird der Ausnahmezustand verhängt, nachdem es seit dem 16. August zu blutigen Zusammenstößen zwischen Studenten und der Polizei gekommen ist.

21.8.1949, Sonntag

Die Franzosen gedenken mit einem nationalen Trauertag der etwa 100 Todesopfer, die in den vergangenen sechs Wochen durch die verheerenden Waldbrände im Süden und Südwesten des Landes ums Leben gekommen sind. Die Feuersbrünste, die über 100 000 ha Wald vernichtet haben, konnten noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Neben der großen Dürre wird auch Brandstiftung als Ursache nicht ausgeschlossen.

22.8.1949, Montag

Abwaschkolonnen im Ostsektor Berlins versuchen die “F”-(= Freiheit)Zeichen von Parteibüros der SED und S-Bahnhöfen zu entfernen, die in der Nacht zuvor von der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit angebracht worden sind.

Im Rahmen der Edinburgher Festspiele wird die Komödie in drei Akten “Die Cocktailparty” des US-Autors Thomas Stearns Eliot uraufgeführt.

23.8.1949, Dienstag

Nach längerer Krankheit stirbt der Staatspräsident von Panama, Domingo Días Arosemana. Nachfolger wird Vizepräsident Daniel Chanis Pinzón, der seit dem 28. Juli die Staatsgeschäfte führt.

24.8.1949, Mittwoch

Die südbadische Landesregierung unterbreitet den Regierungen von Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern einen Vertragsentwurf über die mögliche Neugliederung Südwestdeutschlands.

Nachdem alle Mitglieder die Ratifikationsurkunden hinterlegt haben, tritt der Nordatlantikpakt in Kraft.

25.8.1949, Donnerstag

Bei einer Besprechung führender Politiker der CDU/CSU in Rhöndorf äußert der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Karl Arnold die Ansicht, eine große Koalition unter Einschluss der SPD werde größere Dienste leisten als eine Regierung von CDU, FDP und Deutscher Partei.

Der Balkanausschuss der Vereinten Nationen berichtet, dass die Aufständischen in Griechenland nicht länger von Jugoslawien, sondern nur noch von Albanien und Bulgarien unterstützt werden. Die albanische Regierung bestreitet am 29. August diese Darstellung.

Auf der Jahresversammlung der Demokratischen Partei der USA wird William Boyle zum Parteivorsitzenden gewählt.

26.8.1949, Freitag

In Paris bilden albanische Exilpolitiker ein “Komitee für ein freies Albanien”, an dessen Spitze der ehemalige Gesandte in Paris, Midhat Pracheri, steht.

Der Kommunist Heinz Scholz, Gründer der antisowjetischen Freien Kommunistischen Partei Deutschlands, wird wegen illegaler politischer Betätigung von einem französischen Militärgericht in Berlin zu acht Tagen Haft verurteilt.

27.8.1949, Samstag

Die britische Militärregierung in Deutschland gibt bekannt, dass in ihren Dienststellen mit Kugelschreiber unterzeichnete Dokumente und amtliche Schriftstücke nicht anerkannt werden.

In Leipzig beginnt die Herbstmesse (bis 5.9.), zu der nach der Aufhebung der Berlin-Blockade wieder direkte Interzonenzüge eingesetzt werden.

Der Ministerpräsident der Südafrikanischen Union, Daniel François Malan, teilt mit, dass von der im Januar 1950 beginnenden Sitzungsperiode an die farbige Bevölkerungsmehrheit nicht mehr im Unterhaus vertreten sein werde.

28.8.1949, Sonntag

Höhepunkt und Abschluss der ersten Deutschen Turn- und Spielmeisterschaften in Köln (seit 20.8.) ist der Deutsche Zwölfkampf, den Theo Wied aus Stuttgart vor seinem Bruder Erich für sich entscheiden kann.

Die Tennismannschaft der Vereinigten Staaten verteidigt in New York mit 4:1 gegen Australien den Davis-Pokal.

Zum Abschluss des Aachener Fahr-, Reit- und Springturniers, das am 20. August begonnen hat, gewinnt der Kölner Polizeimeister Walter Hafermann auf Erle II das Springreiten um den Großen Preis von Aachen vor Hans Evers aus Hemme auf Baden.

Der Grubenarbeiter Adolf Hennecke, der 1948 durch eine Planübererfüllung von über 300% zum Begründer der ostdeutschen Aktivistenbewegung wurde, wird in Weimar mit dem neugeschaffenen Nationalpreis ausgezeichnet. Er ist mit 100 000 Mark (Ost) dotiert.

In Darmstadt wird die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gegründet.

In Feierstunden wird weltweit des 200. Geburtstages Johann Wolfgang von Goethes gedacht.

Der Westberliner Oberbürgermeister Ernst Reuter (SPD) sagt in einer Rundfunkansprache, der Sinn der deutschen Bundesrepublik werde nur erfüllt, wenn das große Ziel, die ehemaligen deutschen Ostprovinzen wiederzugewinnen, als die eigentliche Aufgabe erkannt werde.

29.8.1949, Montag

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Hermann Lüdemann (SPD) tritt zurück, Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Bruno Diekmann (SPD).

Die bolivianische Regierung ordnet die Generalmobilmachung an. Zwei Tage zuvor ist wegen einer rechtsgerichteten Revolte in mehreren Städten des Landes der Ausnahmezustand verhängt worden.

30.8.1949, Dienstag

Der Parteivorstand der SPD billigt in Bad Dürkheim eine 16 Punkte umfassende Entschließung, in der u.a. eine Politik der Vollbeschäftigung und die Erhöhung der Reallöhne gefordert werden.

Der französische Innenminister Jules Moch warnt in einer Rede in Sète vor dem Wiederaufleben des deutschen Nationalismus. Deutschland scheine seit der Kapitulation weder etwas gelernt, noch etwas vergessen zu haben.

Sechs Todesurteile, zehnmal lebenslängliche Haft sowie weitere Zuchthausstrafen verhängt ein Prager Gericht in einem nichtöffentlichen Prozess gegen Beteiligte an einem Umsturzversuch.

31.8.1949, Mittwoch

Der Europäische Wirtschaftsrat (OEEC) billigt einen Plan über die Verteilung der Wirtschaftshilfe der Vereinigten Staaten im Rahmen des Marshallplans für das Rechnungsjahr 1949/50.

Chroniknet