Was geschah im Juni 1975

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1.6.1975, Sonntag

In Rhodesien (Simbabwe) erschießt die Polizei elf Menschen bei gewalttätigen Krawallen in drei Townships der Schwarzen in der Hauptstadt Salisbury. Ursache der Unruhen sind Machtkämpfe rivalisierender Gruppen innerhalb der Befreiungsbewegung Afrikanischer Nationalkongress (ANC).

Weltmeister Eberhard Gienger aus Künzelsau wird in Bern Europameister am Reck. Der DDR-Spitzenturner Wolfgang Thüne nutzt die Europameisterschaften zur Flucht in die Bundesrepublik Deutschland.

In Frankfurt am Main wird die “Experimenta 5” eröffnet, die 1975 zu einem Kindertheaterfestival wird.

In der “Deutschen Medizinischen Wochenschrift” veröffentlichen bayerische Chemiker die Resultate ihrer Untersuchungen der Muttermilch. Die Forscher teilen mit, dass in 136 von 137 Proben Restmengen des hochgiftigen Schädlingsbekämpfungsmittels DDT gefunden wurden.

Ugandas Präsident Idi Amin Dada erlässt eine Landreform, die den gesamten Grund und Boden des Landes zum Staatseigentum erklärt.

Der Iran bestellt in den USA ein Funküberwachungssystem vom Typ Ibex im Wert von 500 Mio. US-Dollar (ca. 1,3 Mrd. DM), mit dem der gesamte Flug- und Funkverkehr im Gebiet des Persischen Golfs überwacht werden kann.

Nach Angaben westlicher Geheimdienste werden in der Sowjetunion jährlich 3000 Panzer gebaut, im Westen dagegen nur 500.

US-Präsident Gerald Ford trifft im Rahmen einer Europareise in Salzburg mit dem ägyptischen Präsidenten Muhammad Anwar As Sadat zusammen, um mit ihm über eine Friedensregelung im Nahen Osten zu sprechen.

2.6.1975, Montag

Königin Margrethe II. von Dänemark beendet einen achttägigen offiziellen Besuch in der Sowjetunion. Es war der erste Besuch eines europäischen Monarchen in der UdSSR seit der Oktoberrevolution 1917.

In der französischen Stadt Lyon besetzen Prostituierte eine Kirche um gegen Repressionen seitens der Polizei zu protestieren.

Die letzten drei Schiffe der französischen Kriegsmarine verlassen den Hafen von Diego Suarez auf Madagaskar. Damit endet die seit 1885 bestehende Militärpräsenz Frankreichs auf der Insel entsprechend den 1973 getroffenen Vereinbarungen.

US-Präsident Gerald Ford beendet seine Europareise, die ihn nach Brüssel Madrid und Salzburg führte.

4.6.1975, Mittwoch

Israel beendet den Teilabzug seiner Truppen von der Halbinsel Sinai, der im Entflechtungsabkommen zwischen Israel und Ägypten im Januar 1974 festgelegt worden ist.

Nach Norwegen, den Niederlanden und Dänemark entscheidet sich auch Belgien beim sog. Waffengeschäft des Jahrhunderts für die Anschaffung von US-amerikanischen Kampfflugzeugen vom Typ F-16 an Stelle der veralteten Starfighter.

Der US-Kongress überstimmt ein Veto von Präsident Gerald Ford gegen ein Arbeitsbeschaffungsprogramm mit einem Umfang von 5,3 Mrd. US-Dollar (knapp 14 Mrd. DM). Mit dem Geld sollen über 1 Mio. neue Stellen geschaffen werden.

Im Ogaden an der Grenze zwischen Äthiopien und Somalia bringt eine extreme Dürre 800 000 Menschen an den Rand des Hungertodes; Zehntausende sind bereits gestorben. Als erste Hilfsmaßnahme werden 70 000 Menschen in 14 Notlagern untergebracht.

5.6.1975, Donnerstag

Der Kubaner Silvio Leonard stellt in Mährisch-Ostrau mit 9,9 sec über 100 m den Weltrekord ein. Vor ihm sind schon sechs Läufer diese Zeit gelaufen.

Das Zentralkomitee der SED bestimmt den Vorsitzenden des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB), Harry Tisch, zum Mitglied des Politbüros. Er rückt damit in das mächtigste Parteigremium der DDR auf.

Bei einer Volksabstimmung sprechen sich in Großbritannien 67,2% der Wahlberechtigten für einen Verbleib des Landes in der Europäischen Gemeinschaft aus.

Nach achtjähriger Sperrung wird der Suezkanal wieder geöffnet.

6.6.1975, Freitag

Die Kultusminister der Länder warnen vor dem Lehrerstudium, weil ab 1976 nicht mehr alle Bewerber in den Staatsdienst übernommen werden könnten.

Im Lübecker Stadttheater wird in einer Festveranstaltung des Schriftstellers Thomas Mann gedacht, der vor 100 Jahren geboren wurde. Die Feier ist der Höhepunkt einer Thomas-Mann-Festwoche, die am 31. Mai begonnen hat.

Australien bestellt 53 Panzer vom Typ “Leopard”, darunter elf Sonderanfertigungen für Brückenbau und Rettungsoperationen, bei der bundesdeutschen Firma Krauss-Maffei.

Die USA, Großbritannien und Frankreich legen im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ihr Veto gegen eine Resolution ein, die ein Waffenembargo gegenüber dem Apartheidstaat Südafrika fordert.

7.6.1975, Samstag

Bei einer Demonstration militanter Moslems gegen die Reformpolitik von Schah Mohammed Resa Pahlawi kommt es in der iranischen Stadt Ghom zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei.

Der CSU-Landesausschuss spricht sich dafür aus, dass der Parteivorsitzende Franz Josef Strauß bei der Bundestagswahl 1976 als Kanzlerkandidat der Unionsparteien antritt.

Die Deutsche Bundesbahn teilt mit, dass sie ihr Personal bis 1985 schrittweise um 120 000 Beschäftigte verringern wolle. Außerdem sind Streckenstilllegungen geplant. Grund für die Sparmaßnahmen ist das hohe Defizit der Bahn.

8.6.1975, Sonntag

Reiner Klimke gewinnt in Hamburg das 20. Deutsche Dressurderby. Bei den Damen siegt die Schweizerin Christine Stückelberger. Das Deutsche Springderby kann die Britin Caroline Bradley für sich entscheiden.

Der italienische Radprofi Fausto Bertoglio gewinnt den 58. Giro d’Italia.

Ein schweres Eisenbahnunglück bei Warngau/Oberbayern fordert 38 Todesopfer und 112 Verletzte.

Bundeslandwirtschaftsminister Josef Ertl wird auf dem Landesparteitag der bayerischen FDP als Landesvorsitzender bestätigt.

9.6.1975, Montag

Auf einer Sondersitzung in Schloss Gymnich bei Bonn verabschiedet die Bundesregierung 25 Thesen zur Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern. Hauptpunkte sind die Konzentration der bilateralen Zusammenarbeit auf die 33 ärmsten Länder der Erde, eine Neuordnung der Kreditbedingungen je nach Entwicklungsgrad der Schuldnerländer und die verstärkte Förderung des agrarischen Sektors in den Staaten der Dritten Welt.

Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und Israels unterzeichnen ein Abkommen über Wirtschaftshilfen an Israel in Höhe von 140 Mio. DM für Projekte des Wohnungsbaus, des Telefonwesens und der Entwicklungsbank.

10.6.1975, Dienstag

Der 34-Jährige brasilianische Fußballspieler Pele unterzeichnet einen Drei-Jahres-Vertrag bei den New York Cosmos, der ihm rund 11 Mio. DM einbringt.

Die ersten Hamburger Ballett-Tage, die bis zum 22. Juni dauern, werden mit einer Aufführung des Brüsseler Ballet du XXe Siècle eröffnet.

In Rom wird der Präsident des Elektronikkonzerns Voxon, Amedeo Ortolani, entführt. Für seine Freilassung verlangen die Kidnapper ein Lösegeld. Er ist das 25. Entführungsopfer in Italien seit Jahresbeginn.

In einer Rede im Moskauer Bolschoi-Theater übt Ministerpräsident Alexei N. Kossygin Kritik an der wirtschaftlichen Lage in der Sowjetunion.

Die Bundesrepublik Deutschland und die Sowjetunion vereinbaren die Einrichtung von Touristikbüros in Frankfurt am Main bzw. Moskau.

12.6.1975, Donnerstag

Der Münchner Stadtrat zeichnet den katholischen Theologen Hans Küng der mit dem Vatikan in Konflikt geraten ist, für seine in der Öffentlichkeit bewiesene Zivilcourage mit der Ludwig-Thoma-Medaille aus.

Die Zeitschrift “stern” veröffentlicht das Protokoll eines abgehörten Telefongesprächs zwischen dem CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl und seinem Generalsekretär Kurt Biedenkopf.

Griechenland unterbreitet dem Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft ein formelles Beitrittsgesuch.

Ein Gericht in Allahabad untersagt der indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi für sechs Jahre die Ausübung eines öffentlichen Amtes wegen Korruption im Wahlkampf.

13.6.1975, Freitag

Nach dem Rücktritt von Kalevi Sorsa am 4. Juni wird der Sozialdemokrat Keijo Liinamaa Führer eines Übergangskabinetts bis zu den finnischen Parlamentswahlen im September. Am 30. November wird Martti Miettunen Ministerpräsident.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschließt eine erneute Mandatsverlängerung für die UN-Friedenstruppe auf Zypern.

Die 1975 in der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossenen Tarifverträge brachten im Durchschnitt Lohnerhöhungen um 6,8%. Im Vorjahr lagen sie bei durchschnittlich 11,5%.

Wegen Ausschreitungen seiner Fans bei einem Spiel in Paris sperrt der europäische Fußballverband den englischen Verein Leeds United für zwei UEFA-Cup-Wettbewerbe.

14.6.1975, Samstag

Mit einem Sieg über die Tschechoslowakin Martina Navratilova entscheidet im Einzel die US-amerikanische Profi-Tennisspielerin Chris Evert die French Open in Paris für sich.

Die Regierung in Canberra veröffentlicht Pläne, wonach Eisberge aus der Antarktis zur Bewässerung der australischen Wüsten genutzt werden sollen.

Der Außenminister des Vatikan, Kardinal Agostino Casaroli, beendet einen sechstägigen Besuch in der DDR, in dessen Verlauf vor allem über eine Umorganisation der katholischen Kirche in der DDR gesprochen wurde.

15.6.1975, Sonntag

Jackie Ickx (Belgien) und Derek Bell (Großbritannien) gewinnen auf Mirage-Ford-Cosworth das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Die Mannschaft des Bonner SC wird durch einen 4:2-Sieg über Bayern München Deutscher Meister im Damenfußball. Das Spiel wird vor 2400 Zuschauern in Bonn- Bad Godesberg ausgetragen.

Hannover 96, Bayer Uerdingen und der Karlsruher SC qualifizieren sich als Aufsteiger für die Fußball-Bundesliga.

50 000 Menschen nehmen an der Schlussveranstaltung des 16. Evangelischen Kirchentags in Frankfurt am Main teil. Die Veranstaltung unter dem Motto “In Ängsten – und siehe wir leben” hat am 11. Juni begonnen.

Kernkraftgegner verlassen nach zweieinhalb Monaten Besetzung das Baugelände des geplanten Atomkraftwerks Kaiseraugst in der Schweiz.

Palästinensische Freischärler überfallen ein israelisches Dorf an der libanesischen Grenze. Dabei kommen sechs Menschen ums Leben. Israel richtet daraufhin einen Vergeltungsschlag gegen Dörfer im Libanon.

16.6.1975, Montag

Bei den Regionalwahlen in Italien erreichen die Kommunisten ihr bestes Ergebnis seit 1945.

Der Iran kürzt seine Staatsausgaben, nachdem die Exporterlöse im Erdölgeschäft stark zurückgegangen sind.

Die Rechtsanwälte Klaus Croissant und Christian Ströbele, die vom Prozess in Stuttgart ausgeschlossenen Wahlverteidiger von Andreas Baader, werden verhaftet. Ihnen wird Unterstützung einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt.

17.6.1975, Dienstag

Die Bewohner der Marianeninseln im Pazifik sprechen sich in einer Volksabstimmung für einen Commonwealth-Status unter der Flagge der USA aus.

In Feldkirchen bei München setzt Regen giftige Stickstoffgase aus Kunstdünger frei. Mehrere hundert Menschen müssen evakuiert werden.

18.6.1975, Mittwoch

Die anglikanische Kirche von Kanada beschließt, dass Frauen zu Priesterinnen geweiht werden können.

In Ar Rijad wird Prinz Faisal Ibn Musaed Abd Al Asis wegen der Ermordung seines Onkels König Faisal öffentlich hingerichtet.

19.6.1975, Donnerstag

Konstandinos Tsatsos wird zum ersten griechischen Staatspräsidenten seit dem Ende der Monarchie gewählt.

Der Bundestag beschließt das uneingeschränkte Zeugnisverweigerungsrecht für Journalisten. Ein weiteres Gesetz öffnet Ärztinnen die Laufbahn von Sanitätsoffizieren.

Die Präsidien von CDU und CSU nominieren den CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl als Kanzlerkandidaten der Union.

Im Bundestag in Bonn wird eine heftige Debatte über den Grenzverlauf zur DDR an der Elbe geführt. Während CDU-Abgeordnete darauf beharren, das Ostufer müsse als Grenzlinie angesehen werden, vertritt Innenminister Werner Maihofer (FDP) die Ansicht, die diesbezüglichen Regelungen seien verwirrend und plädiert dafür, eine Vereinbarung mit der DDR anzustreben.

Die DDR-Volkskammer stimmt einem Zivilgesetzbuch zu. Es ersetzt das bis dahin auch in der DDR gültige Bürgerliche Gesetzbuch von 1900.

20.6.1975, Freitag

Der Belgier Roger de Vlaeminck gewinnt die Tour de Suisse mit einem Vorsprung von 0:55 min vor dem Franzosen Eddy Merckx. Auf dem dritten Platz folgt der Schweizer Louis Pfenninger, der nach diesem Profi-Radrennen seine Karriere beendet.

Der Bundesrat akzeptiert ein Gesetz über die Aufnahme der Studenten in die gesetzliche Krankenversicherung.

Bundespräsident Walter Scheel beendet seinen sechstägigen Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten.

Jugoslawien verhängt strenge Importbeschränkungen, um seine Zahlungsbilanz auszugleichen.

Im Iran finden erstmals Parlamentswahlen nach einer Einheitsliste statt. Im Landesdurchschnitt gehen 52% der rund 13 Mio. Wahlberechtigten an die Urnen.

21.6.1975, Samstag

In Hannover verteidigt Eintracht Frankfurt mit 1:0 gegen den MSV Duisburg den DFB-Pokal.

Das Lausanner Bundesstrafgericht verurteilt die DDR-Bürger Hans-Guenther und Gisela Wolf wegen politischer, militärischer und wirtschaftlicher Spionage zu je sieben Jahren Zuchthaus.

22.6.1975, Sonntag

Die verfeindeten Befreiungsbewegungen von Angola, FNLA, MPLA und UNITA, einigen sich im kenianischen Nauru auf einen Friedensplan mit verbindlichen Regeln für die Zeit bis zur Unabhängigkeit. Dennoch kommt es in den folgenden Tagen wieder zu Kämpfen.

Österreichs Bundeskanzler Bruno Kreisky trifft zu einem dreitägigen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland ein.

23.6.1975, Montag

Zum Abschluss seiner Gespräche in Ankara erklärt Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, die Bundesrepublik Deutschland werde der Türkei weiterhin Waffen liefern, um die Lücke zu schließen, die durch das US-amerikanische Waffenembargo entstanden sei. Die USA haben militärische Lieferungen in die Türkei aus Protest gegen die teilweise Besetzung Zyperns 1974 eingestellt.

Heftige Regenfälle richten in großen Teilen der Schweiz schwere Sachschäden an.

24.6.1975, Dienstag

Beim Fußball-Länderspiel Chile gegen Uruguay in Santiago verweist der Schiedsrichter nach einer Rauferei in der 80. Minute beim Stand von 1:3 19 Spieler des Feldes.

Beim Absturz eines US-amerikanischen Verkehrsflugzeuges in New York sterben 113 der 124 Insassen.

DDR-Soldaten beginnen an der Grenze zu Bayern mit der Einrichtung von Selbstschussanlagen. Die sog. Todesfallen stehen bereits an den Grenzen der DDR zu Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Der spanische Regierungschef Carlos Arias Navarro gibt bekannt, dass bei den nächsten Parlamentswahlen Parteien zugelassen werden sollen.

25.6.1975, Mittwoch

Moçambique wird nach fast 500-Jähriger portugiesischer Kolonialherrschaft unabhängig.

Auf dem Mannheimer CDU-Parteitag der nach dreitägiger Dauer zu Ende geht, wird der Vorsitzende Helmut Kohl in seinem Amt bestätigt.

26.6.1975, Donnerstag

Die indische Regierungschefin Indira Gandhi verhängt den Ausnahmezustand und lässt 700 politische Gegner verhaften.

27.6.1975, Freitag

Der österreichische Operettenkomponist Robert Stolz stirbt im Alter von 94 Jahren in Berlin. Er schrieb über 60 Operetten, mehr als 100 Filmmusiken und etwa 2000 Lieder.

Die Internationale Walkommission in London verurteilt die Jagd auf Finnwale.

Niedersachsens Wissenschaftsminister Joist Grolle untersagt der Universität Oldenburg, den Namen Carl-von-Ossietzky-Universität zu führen.

In Bonn wird ein deutsch-brasilianisches Atomabkommen unterzeichnet.

Nachdem die Konservative Partei bei einer Nachwahl einen Parlamentssitz hinzugewonnen hat, verfügt die britische Labourregierung im Unterhaus nur noch über eine Stimme Mehrheit.

28.6.1975, Samstag

André Bord wird zum Generalsekretär der gaullistischen UDR gewählt. Sein Vorgänger in der Parteiführung, Premierminister Jacques Chirac, ist am 14. Juni zurückgetreten, weil er sich ganz seinen Aufgaben als Regierungschef widmen will.

Bei den Segelregatten im Rahmen der Kieler Woche, die am 20. Juni von Bundesinnenminister Werner Maihofer eröffnet worden ist, gewinnt in der Solling-Klasse der Kaltenkirchener Willi Kuhweide.

29.6.1975, Sonntag

In Heidelberg kommt es bei Protestaktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr zu Krawallen.

Nach dreitägiger Dauer endet in Bochum der erste Ausländerkongress der Bundesrepublik Deutschland.

30.6.1975, Montag

Der sambische Präsident Kenneth Kaunda kündigt die Verstaatlichung des gesamten privaten Landbesitzes der Kinos, Krankenhäuser und größeren Zeitungen an.

Der brasilianische Senat stimmt dem Aufbau einer nationalen Rüstungsindustrie zu, um das Land zu einem Waffenexporteur zu machen.

In der Bundesrepublik Deutschland liegt die Zahl der Arbeitslosen im Juni knapp über 1 Mio., die der Kurzarbeiter bei 804 400.

Chroniknet