Breite Betonung der Hüfte

Mode 1920:

Noch gibt es wenige Berichte über die neue Pariser Mode. Die modische Silhouette ist durch eine ringsum breite Betonung der Hüften geprägt. Wippende Schöße, Faltenfächer oder abstehende Taschen empfindet man als »riesig amüsant«. Karikaturisten erklären die vielen Faltentüten rings um die tiefliegende Taille als »Mesalliance des Modells mit einem zusammengeklappten Regenschirm«. Die Damen halten an der zweckmäßigen, kaum wadenlangen Saumlänge fest, obwohl Modezeitschriften und Couturiers die Meinung vertreten, dass das weibliche Geschlecht wieder ein damenhafteres Aussehen bekommen und der Saum daher nicht so kurz bleiben sollte.

Im Herbst wird lediglich der allseitig gebauschte Hüftkranz durch eine seitlich oder im Rücken geraffte Draperie verändert. Eine dicke Schärpe windet sich um die Taille. Tagsüber sind Mantelkleider mit obligatorischer Hüftbetonung und hohem Stehkragen sowie Jackenkleider aus Velours in der neuartigen Glockenform innerhalb der Damenwelt beliebt.

Chroniknet