Sadat und Begin unterzeichnen ägyptisch-israelisches Abkommen in Camp David

Sadat und Begin unterzeichnen ägyptisch-israelisches Abkommen in Camp David
v. l. n. r.: Anwar as-Sadat, Jimmy Carter und Menachem Begin in Camp David. See page for author [Public domain], via Wikimedia Commons

Politik und Gesellschaft 1978:

Trotz zahlloser Unruhen und Krisen ist 1978 ein Jahr, das von Friedenshoffnung geprägt ist. US-Präsident Jimmy Carter bringt auf seinem Landsitz in Camp David Israel und Ägypten an einen Tisch. Der israelische Ministerpräsident Menachem Begin und der ägyptische Staatspräsident Muhammad Anwar As Sadat unterzeichnen ein Abkommen, in dem sie sich zur Suche nach einem politischen Ausgleich verpflichten. Der »Geist von Camp David«, der in der westlichen Öffentlichkeit beschworen wird, ist Ausdruck der Hoffnung auf Frieden für eine Region, die seit dem Beginn des Jahrhunderts krisengeschüttelt ist. Für den Westen verbindet sich mit dieser Hoffnung die Aussicht auf politische Stabilität in der wirtschaftlich wichtigen Ölregion.

Die hochfliegenden Erwartungen werden jedoch bald enttäuscht. Israel zeigt sich nicht bereit, die seit 1967 besetzten arabischen Gebiete außerhalb Ägyptens zu räumen. Ägypten bezahlt seine Dialogbereitschaft mit einer weitgehenden Isolation innerhalb der arabischen Welt. Der Anspruch der Palästinenser auf einen eigenen Staat bleibt nach wie vor umstritten. So ist das Abkommen von Camp David einer der ersten konstruktiven Schritte in einem Friedensprozess, der auch im 21. Jahrhundert noch andauert; es bringt aber nicht die erhoffte schnelle Lösung für Palästina.

Chroniknet