Rußfilter sollen belohnt werden

Auto und Verkehr 2006:

Nach jahrelangem Streit über eine steuerliche Förderung des Einbaus von Rußpartikelfiltern in Diesel-Fahrzeuge zeichnet sich im Herbst 2006 in Deutschland eine Einigung ab. Die Umweltminister der Bundesländer verständigen sich Ende Oktober darauf, dass Nachrüster einmalig 330 € bekommen; die Regelung soll rückwirkend auch für die Jahre 2005 und 2006 gelten. Wer seinen Diesel ohne Filter weiterfährt, muss draufzahlen: Seine Kfz-Steuer soll um 1,60 € pro Jahr je angefangene 100 ccm steigen. Für den Besitzer eines 2-l-Diesels schlüge das mit 32 € pro Jahr zu Buche. Die Minister gehen davon aus, dass die Umweltsünder über den Steuerzuschlag den Bonus für die Nachrüster vollständig finanzieren.

Der Einbau eines Rußfilters kostet im Schnitt 600 €. Schätzungen zufolge ließen sich etwa 2 Mio. Dieselfahrzeuge jüngerer Baujahre damit nachrüsten, bei älteren Autos ist das technisch nicht möglich.

Die Filter sollen den Ausstoß von mikroskopisch kleinen Rußpartikeln verhindern. Dieser Feinstaub gilt als krebserregend und soll Atemwegserkrankungen auslösen. Der von der EU festgelegte zulässige Grenzwert darf nach der derzeit gültigen Regelung nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden, doch in vielen deutschen Großstädten steigt die Belastung häufiger im Jahr über diesen Wert.

Chroniknet