Katastrophale Lage im Irak: Zivilisten leiden unter Gewalt von allen Seiten

Katastrophale Lage im Irak: Zivilisten leiden unter Gewalt von allen Seiten
Ein Autobombenanschlag in Süd-Irak. By SPC Ronald Shaw Jr., U.S. Army (DOD Defense Visual Information Center) [Public domain], via Wikimedia Commons

Politik und Gesellschaft 2006:

Weit schlimmere Vergehen werden im Irak stationierten US-Soldaten zur Last gelegt, darunter Racheakte an Zivilisten, Vergewaltigungen und willkürliche Erschießungen. Solche Berichte verschärfen noch die aufs Äußerste angespannte Lage im Land: Es steht faktisch in einem Bürgerkrieg. Allein im Oktober 2006 fallen über 3700 Zivilisten Gewalttaten unter den Volks- und Religionsgruppen zum Opfer. Die im Land stationierten US-amerikanischen und britischen Soldaten haben dem wenig entgegenzusetzen. Eine von der US-Regierung in Auftrag gegebene Studie rät Präsident George W. Bush, die Kampfeinsätze im Irak zu reduzieren und sich auf die Schulung und Unterstützung der einheimischen Sicherheitskräfte zu konzentrieren. Außerdem mahnt sie diplomatische Schritte zur Konfliktlösung an, unter Einbeziehung der »Schurkenstaaten« Syrien und Iran. Der Präsident setzt trotz dieser Empfehlungen zunächst einmal auf den Ausbau der Truppenstärke. Allerdings wird er sich in Zukunft in größerer Kompromissbereitschaft üben müssen, denn bei den Kongresswahlen im November entscheidet sich die Mehrheit der US-Bürger gegen Bushs Republikaner.

Chroniknet