Was geschah im Juni 1981

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1.6.1981, Montag

Der Leiter der PLO-Vertretung in Belgien, Naim Khader, wird in Brüssel auf offener Straße erschossen.

Das poetisches Varieté “Flic-Flac” des Österreichers André Heller wird in Wien uraufgeführt.

2.6.1981, Dienstag

Der Bundestag berät abschließend bis zum 5. Juni den Bundeshaushalt 1981 der ein Volumen von 231,155 Mrd. DM bei einer Neuverschuldung von rund 33,78 Mrd. DM aufweist.

Der mit 30 000 DM dotierte Mies-van-der-Rohe-Preis wird in Berlin erstmals vergeben. Preisträger ist der Architekt und Professor Thomas Herzog, dessen 1978 in Regensburg fertiggestelltes Einfamilienhaus für die Verbindung moderner Solar- Architektur mit höchster Wohnqualität prämiert wird.

3.6.1981, Mittwoch

Die Hamburger Bürgerschaft setzt auf Antrag der CDU einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ein, der die Umstände eines Wohnungsbauprojekts im Iran klären soll. Bei dem Unternehmen hat die öffentliche Stadtentwicklungsgesellschaft Verluste in Millionenhöhe erlitten.

Die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland gewinnt zum ersten Mal die Fußball-Europameisterschaft der Junioren. Beim Endspiel in Düsseldorf schlägt sie Polen 1:0.

4.6.1981, Donnerstag

Die Ausstellung “Paris – Moskau”, die 1979 im Pariser Centre Pompidou gezeigt wurde, wird in Moskau eröffnet. Bis zum 4. Oktober sind etwa 2500 Werke französischer, russischer und sowjetischer Avantgarde-Künstler des ersten Drittels dieses Jahrhunderts zu sehen.

Tagelange Regenfälle, besonders in Nordhessen und Südniedersachsen, verursachen schwere Überschwemmungen. Die Verluste für die Landwirtschaft werden auf 100 Mio. DM geschätzt. Die Hochwasserkatastrophe fordert insgesamt zwei Todesopfer.

Die japanische Regierung stimmt der Gewährung eines Kredits in Höhe von 400 Mio. US-Dollar (ca. 895 Mio. DM) an die UdSSR zu. Damit wird der Weg frei für ein umfangreiches Röhrengeschäft zwischen der UdSSR und der japanischen Stahlindustrie.

Das Militärobergericht in Berlin (Ost) verurteilt den Bundesbürger Dieter Vogel wegen Spionagetätigkeit für westliche Geheimdienste zu lebenslanger Haftstrafe.

5.6.1981, Freitag

Die UdSSR wird in Prag Basketball-Europameister. Im Finale schlägt sie den Olympiasieger Jugoslawien 84:67. Die zuvor aus dem B-Turnier in der Türkei ausgeschiedene Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland wird Zehnte.

Das Stück “Every Good Boy Deserves Favour” des englischen Dramatikers Tom Stoppard wird am Wiener Burgtheater deutschsprachig (“Hurtig geht es durch Fleiß”) uraufgeführt. Regie führt Axel Corti.

Die US-amerikanische Regierung beschließt, ihre Marine mit Marschflugkörpern auszurüsten, die von Unterseebooten und Schiffen aus Ziele in der Sowjetunion treffen können. Bis zum Jahre 1985 sollen diese Waffen auch atomare Sprengköpfe erhalten. Mit der Nachrüstung kann das vermeintliche strategische Übergewicht der Sowjetunion ausgeglichen werden.

Der Bundesrat tritt zu seiner 500. Sitzung seit seiner Konstituierung am 2. September 1949 zusammen. Die Ländervertretung stimmt der Besoldungserhöhung für Beamte um 4,3% und dem Subventionsabbaugesetz zu.

6.6.1981, Samstag

Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) besucht bis zum 12. Juni Japan und Südkorea. Im Mittelpunkt seiner Gespräche mit Vertretern der Wirtschaft und der Regierung stehen Fragen der Verbesserung der Handelskontakte.

Im indischen Bundesstaat Bihar kommen in einem völlig überfüllten Zug bei einem Eisenbahnunglück 235 Menschen ums Leben.

Die Münchnerin Sylvia Hanika verliert im Finale der internationalen französischen Tennis-Meisterschaften gegen Hana Mandlikova aus der CSSR 2:6, 4:6.

7.6.1981, Sonntag

Israelische Kampfflugzeuge zerstören bei einem Uberraschungsangriff die noch im Bau befindliche Kernreaktoranlage des Iraks bei Bagdad. Israel begründet die Aktion damit, dass die Anlage zur Herstellung von Atomwaffen dienen sollte, die gegen Israel hätten eingesetzt werden können.

Der Italiener Giovanni Battaglin gewinnt den Giro d’Italia. Mit 38 sec Rückstand folgt ihm der Schwede Tommy Prim. Dietrich Thurau aus Frankfurt am Main belegt als bester Deutscher mit 19:45 min Rückstand den 14. Platz.

8.6.1981, Montag

In Teheran werden 11 Rauschgiftschmuggler, unter ihnen eine Frau, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die iranischen Behörden geben offiziell an, dass es sich bei den Hingerichteten um Rückfalltäter handelt.

9.6.1981, Dienstag

Das Berliner Bundesgesundheitsamt verbietet alle Arzneimittel, die den Wirkstoff Aristolochiasäure enthalten. Die beanstandeten Medikamente stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Der SPD-Politiker Egon Bahr trifft bei seinem fünftägigen Besuch in der Sowjetunion zu Gesprächen mit dem sowjetischen ZK-Mitglied Boris Ponomarjow und weiteren führenden sowjetischen Politikern zusammen. Bahr nimmt an diesen Gesprächen als Mitglied der Kommission für Abrüstungs und Sicherheitsfragen teil, die vom schwedischen Sozialdemokraten Olof Palme geleitet wird.

In einem Grundsatzurteil stellt das Bundesverwaltungsgericht in Berlin zum Thema “Extremisten im öffentlichen Dienst” klar, dass Gerichte auch die Umstände, die zur Ablehnung von Bewerbern für den Staatsdienst führen, überprüfen können.

10.6.1981, Mittwoch

Die von der CDU regierten Länder Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein reichen beim Bundesverfassungsgericht Klage gegen die Kürzung der Bonner Mittel für den Hochschulbau ein.

Der Aufsichtsrat der Krupp Stahl AG beschließt ein Strukturkonzept, wonach in Bochum, Rheinhausen und Hagen bis 1982 etwa 4000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen.

Der sechsjährige italienische Junge Alfredo Rampi stürzt in der Nähe Roms in einen rund 80 m tiefen Brunnen. Trotz einer mehrtägigen Rettungsaktion gelingt es nicht, den Jungen zu bergen.

11.6.1981, Donnerstag

Der Brite Sebastian Coe läuft in Florenz in 1:42,72 min Weltrekord über 800 m. Er verbessert damit seine eigene Bestmarke um 61 Hundertstelsekunden.

Der Film “Jede Menge Kohle” des Regisseurs Adolf Winkelmann wird in Dortmund uraufgeführt.

Rund 1300 Goethe-Freunde aus aller Welt nehmen an der bis zum 13. Juni dauernden 67. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar teil.

Das Bundesgesundheitsamt veranstaltet eine Anhörung über pyrazolonhaltige Schmerzmittel. Diese Medikamente, die in 45 Ländern verbreitet werden, sollen schwere Nebenwirkungen verursachen.

Bei einem Zugunglück in der Nähe von Erfurt in der DDR werden 14 Reisende getötet und 93 verletzt. Infolge einer Gleisverwerfung waren sieben Waggons des D-Zugs Düsseldorf- Karl-Marx-Stadt entgleist.

Bei einem schweren Erdbeben in der südiranischen Provinz Kerman kommen 2000 Menschen ums Leben. Die Stadt Golbaf wird zu 95% zerstört. Das Erdbeben erreichte 6,8 Punkte auf der nach oben offenen Richterskala.

In Irland finden vorgezogene Parlamentswahlen statt, bei denen die regierende Partei Fianna Fail von Premierminister Charles I. Haughey 6 Sitze verliert. Keine Partei erringt eine klare Mehrheit.

Die Tarifpartner der Chemieindustrie von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen einigen sich auf Einkommensverbesserungen in Höhe von 4,9%.

Auf seiner konstituierenden Sitzung nach den Wahlen vom Mai wählt das Berliner Abgeordnetenhaus Richard von Weizsäcker (CDU) mit 69 von 132 Stimmen als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel (SPD) zum neuen Regierenden Bürgermeister. Bei der Senatswahl stimmen offenbar mehrere FDP-Abgeordnete für die CDU-Minderheitsregierung.

12.6.1981, Freitag

In Köln wird das Festival “Theater der Welt” mit Jérôme Savarys Straßenrevue “Das Geheimnis der 11 000 Jungfrauen” eröffnet.

Nach einer Kollision mit einem japanischen Tanker sinkt das deutsche Containerschiff “Sloman Ranger” (1000 BRT) im westlichen Mittelmeer. Acht der 12 Besatzungsmitglieder werden gerettet.

13.6.1981, Samstag

Der 1. FC Bayern München wird deutscher Fußballmeister. Die Mannschaft gewinnt den Titel bei 53:15 Punkten mit vier Punkten Vorsprung vor dem Hamburger SV.

Zwei Tote überschatten das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Der Franzose Jean Louis Lafosse verunglückt bei Tempo 300 tödlich, als sein Wagen gegen die Leitplanke prallt. Dabei kommt auch ein Streckenposten ums Leben.

14.6.1981, Sonntag

Der Ire Eddie Macken gewinnt in Hamburg auf Carolls Spotlight das Deutsche Springderby vor Paul Schockemöhle auf El Paso.

Die Vierten Kunsttage Berlin, die bis zum 1. Juli dauern, werden mit der Ausstellung “Bildwechsel – Neue Malerei aus Deutschland” eröffnet.

Durch Volksabstimmung wird in der Schweiz ein Zusatzartikel in der Bundesverfassung über die gleichen Rechte von Mann und Frau sowie ein Verfassungsartikel über den Konsumentenschutz mit überwältigender Mehrheit angenommen.

Bei den Wahlen zur DDR-Volkskammer stimmen 99,86% der Wähler für die Kandidaten der “Nationalen Front”, einem Zusammenschluss von Parteien und Organisationen unter Leitung der SED. Erstmalig werden auch die Berliner Volkskammerabgeordneten direkt gewählt. Dagegen erheben die Westmächte in Moskau förmlichen Protest.

15.6.1981, Montag

Der CDU-Bundesausschuss beschließt in Berlin eine Neun-Punkte-Resolution zum Thema “Für Frieden und Freiheit” Das Papier verteidigt den NATO-Doppelbeschluss und greift die “aggressive Politik der Sowjetunion” an.

Auf der dreitägigen Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Bonn wird Inge Wettig-Danielmeier als Nachfolgerin von Elfriede Hoffmann zur neuen Vorsitzenden gewählt. Die Delegierten fordern die Bundesregierung auf, den NATO-Doppelbeschluss rückgängig zu machen.

16.6.1981, Dienstag

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erklärt das saarländische Rundfunkgesetz aus dem Jahr 1967 “in Teilen” für verfassungswidrig.

17.6.1981, Mittwoch

Das “Turnier der Meister” in Frankfurt am Main gewinnt die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren mit einem 3:2-Sieg über den amtierenden Weltmeister Pakistan.

Der Anführer der verbotenen rechtsextremistischen “Wehrsportgruppe Hoffmann”, Karl-Heinz Hoffmann, wird auf dem Flughafen Frankfurt am Main festgenommen.

Unter dem Motto “Fürchte Dich nicht” wird in Hamburg der 19. Deutsche Evangelische Kirchentag eröffnet, der bis zum 21. Juni dauert. Zentrales Thema der Veranstaltungen, an denen täglich etwa 130 000 Menschen teilnehmen, ist das Wettrüsten in Ost und West.

Im Kairoer Stadtteil Schubra kommt es zu blutigen religiösen Auseinandersetzungen zwischen militanten Muslimen und Kopten, in deren Verlauf 14 Menschen getötet werden.

18.6.1981, Donnerstag

Das Europäische Parlament spricht sich mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Europäischen Gemeinschaft aus.

Der Fußballspieler Klaus Allofs von Fortuna Düsseldorf wechselt für die Rekordsumme von 2,25 Mio. DM zum 1. FC Köln.

19.6.1981, Freitag

Beim dreitägigen “Deutschlandtreffen 1981” der schlesischen Landsmannschaft in Hannover demonstrieren 140 000 Menschen für das Selbstbestimmungsrecht der Schlesier.

20.6.1981, Samstag

In Casablanca/Marokko kommt es im Zusammenhang mit einem Generalstreik zu schweren sozialen Unruhen, die auch Tote und Verletzte fordern. Zahlreiche Menschen werden verhaftet. Grund ist vor allem die drastische Preiserhöhung für Lebensmittel.

21.6.1981, Sonntag

Die Sozialisten erringen im zweiten Wahlgang zur französischen Nationalversammlung zusammen mit den verbündeten Linksliberalen die absolute Mehrheit.

Nach anderthalbjährigem Machtkampf mit der Islamisch-Republikanischen Partei wird der liberale Staatspräsident Abol Hassan Banisadr, der erste Staatspräsident des Iran nach der Revolution vom Februar 1979, von Religionsführer Ruhollah Khomeini wegen “Amtsunfähigkeit” abgesetzt.

22.6.1981, Montag

Erstmals seit Bildung der CDU-Regierung in Berlin wird ein besetztes Haus geräumt. In der nachfolgenden Nacht sowie am 25. Juni kommt es zu den seit Wochen schwersten Krawallen, bei denen auch zahlreiche Polizeibeamte verletzt werden.

Der Schriftsteller Martin Walser erhält den mit 20 000 DM dotierten Büchner-Preis 1981.

23.6.1981, Dienstag

Die schwedische Sängerin und Schauspielerin Zarah Leander stirbt im Alter von 74 Jahren in Stockholm. Sie war vor allem durch tragisch-sentimentale Rollen und ihre melancholischen Lieder in Filmen der UFA international bekannt geworden.

Der sozialistische Ministerpräsident Frankreichs, Pierre Mauroy, beruft vier Mitglieder der Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF) als Minister in seine neugebildete Regierung.

24.6.1981, Mittwoch

Der SPD-Landesvorsitzende von Rheinland-Pfalz, Klaus von Dohnanyi, wird als Nachfolger des wegen Auseinandersetzungen um das Kernkraftwerk Brokdorf zurückgetretenen Hans-Ulrich Klose (SPD) zum Ersten Bürgermeister von Hamburg gewählt.

25.6.1981, Donnerstag

Der Frankfurter Josef Neckermann, der als Dressurreiter sechs Olympia-, sechs Europa- und drei Weltmeisterschaftsmedaillen gewinnen konnte, erklärt in Aachen seinen Rücktritt vom aktiven Sport.

In der Hamburger Staatsoper wird die Ballettversion der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach in einer Inszenierung von John Neumeier uraufgeführt.

In Bonn wird ein neues Verfahren zur Krebsfrüherkennung vorgestellt. Es handelt sich hierbei um die “Thermoregulationsdiagnostik”, bei der erkrankte Hautteile aufgrund einer erhöhten Temperatur dargestellt werden können.

Auf dem 21. Deutschen Notartag in Berlin (West), der bis zum 26. Juni dauert, werden vor allem Probleme des Wohnungseigentums und der für die Bürger häufig unverständlichen juristischen Fachsprache diskutiert.

Auf der konstituierenden Sitzung der neugewählten DDR-Volkskammer werden Erich Honecker als Staatsratsvorsitzender und Willi Stoph als Ministerpräsident bestätigt. In seiner Regierungserklärung am 26. Juni erklärt Stoph die Bereitschaft zur Fortsetzung der deutsch-deutschen Entspannungspolitik und kritisiert zugleich westliche Nachrüstungspläne.

Der Deutsche Bundestag weist einen Einspruch des Bundesrates gegen die Streichung des 1976 in das Strafgesetzbuch eingeführten sog. Gewaltparagraphen mit den Stimmen von SPD und FDP zurück. Gegen die Stimmen der Union wird die Möglichkeit zur Aussetzung lebenslanger Haftstrafen sowie eine Neuregelung der Ausbildungsförderung (BAföG) beschlossen.

26.6.1981, Freitag

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in DGB wählt in Düsseldorf Günter Schröder als Nachfolger von Helmut Schirrmacher zum neuen Vorsitzenden.

Der Bundeskongress der Jungsozialisten (Jusos), der bis zum 28. Juni in Lahnstein tagt, kritisiert die Politik der Bundesregierung und den NATO-Doppelbeschluss zur Stationierung von Atomraketen. In einem wirtschafts- und sozialpolitischen Programm fordern die Jusos ein staatliches Konjunkturprogramm gegen die Arbeitslosigkeit. Ferner wird die Vergesellschaftung von Großunternehmen verlangt.

Die Bundesländer stimmen dem vom Bundestag verabschiedeten neuen Drogengesetz sowie der Neuregelung der Arbeitserlaubnis für Ausländer zu. Zu neuen Vizepräsidenten des Bundesrates werden die Regierungschefs von Hamburg, Klaus von Dohnanyi (SPD), und von Berlin, Richard von Weizsäcker (CDU), gewählt.

Erstmals seit 1963 ruft der Bundesrat aufgrund von Differenzen über den Bundeshaushalt 1981 den Vermittlungsausschuss an. Es wird moniert, dass der Bund die Mittel für den Hochschulbau gekürzt hat.

27.6.1981, Samstag

Der Landesparteitag der Berliner FDP beschließt die Einleitung eines Schiedsgerichtsverfahrens gegen fünf FDP-Abgeordnete, welche die Wahl des CDU-Senats unter Richard von Weizsäcker unterstützt hatten.

Der Parteitag der nordrhein-westfälischen SPD bestätigt in Köln Johannes Rau mit 292 gegen 20 Stimmen als Landesvorsitzenden. Mit eindeutiger Mehrheit stimmt der Parteitag für den NATO-Doppelbeschluss und die Politik von Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD).

Während der sechsten Plenartagung der Kommunistischen Partei Chinas, die am 29. Juni endet, tritt Hua Guofeng vom Vorsitz des Zentralkomitees und des Militärausschusses des Zentralkomitees zurück. Hu Yao-pang übernimmt den Vorsitz der Partei, Deng Xiaoping erhält den Vorsitz des Militärausschusses.

28.6.1981, Sonntag

Die ARD zeigt den ersten “Tatort”-Krimi mit Kommissar Horst Schimanski, gespielt von Goetz George.

Der Schweizer Schriftsteller Urs Jaeggi erhält in Klagenfurt den mit 14 000 DM dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis.

Bei einem Anschlag auf die Zentrale der Iranisch-Republikanischen Partei (IRP) kommen 74 Menschen ums Leben. Unter den Toten sind auch der Oberste Revolutionsrichter und IRP-Generalsekretär Ayatollah Beheschti, vier Minister, sechs stellvertretende Minister sowie 27 Parlamentsabgeordnete.

Der Chef der Republikanischen Partei Italiens, Giovanni Spadolini, stellt sein neues Kabinett vor. Spadolini ist der erste italienische Regierungschef nach 1945, der nicht der Christdemokratischen Partei angehört. Die 44. italienische Regierung unter Arnoldo Forlani stürzte über den Skandal um die Geheimloge “P 2” am 26. Mai.

29.6.1981, Montag

Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt und sein Stellvertreter Hans-Jürgen Wischnewski besuchen bis zum 2. Juli Moskau. Im Mittelpunkt mehrerer Gespräche mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid I. Breschnjew stehen Fragen der Abrüstung.

In Rom werden die beiden griechischen Bronzestatuen “Krieger von Riace” 14 Tage lang unter großem Besucherandrang ausgestellt.

30.6.1981, Dienstag

Nach 474 Verhandlungstagen im sog. Majdanek-Prozess verurteilt das Landgericht Düsseldorf die frühere SS-Lageraufseherin Hermine Ryan-Braunsteiner zu lebenslanger Haft wegen Mordes.

Der bisherige Oppositionsführer Garret Fitz Gerald (Fine Gael) tritt die Nachfolge von Charles Haughey (Fianna Fail) als irischer Premierminister an.

Bei Neuwahlen in Israel gewinnt Menachem Begins rechtskonservativer Likud-Block 48 Sitze. Die Arbeiterpartei erhält 47 Mandate.

Das Erste Deutsche Fernsehen beginnt mit der Ausstrahlung der US-amerikanischen Serie “Dallas”, die bereits in 64 Ländern gesendet wird.

Chroniknet